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Geflügelpest bei Wildvögeln im Kreis Nordfriesland bestätigt

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Nordfriesland - Der Kreis bittet Bürgerinnen und Bürger, die tote Vögel finden, dies beim jeweiligen Ordnungsamt anzuzeigen. Sie sollten die Tiere nicht anfassen, sondern liegen lassen - Archivfoto:Iwersen

Wie das Friedrich-Löffler-Institut am 29. Oktober 2020 feststellte, sind drei Wildvögel (Großer Brachvogel, Pfeifente, Wanderfalke), die in der Gemarkung Dagebüll tot aufgefunden worden waren, an der Geflügelpest verendet.

»Es ist das hochpathogene H5N8-Virus«, erklärt Kreisveterinär Dr. Dieter Schulze. Damit ist die Geflügelpest nach drei Jahren erneut in Nordfriesland angekommen. Die Geflügelpest tritt zwar vorwiegend bei Vögeln auf, gelegentlich und unter bestimmten Bedingungen wurden aber auch Menschen mit dem Erreger infiziert.

Inzwischen wurden weitere verendete Wildvögel untersucht – ein Wanderfalke und ein Seeadler. »Bei ihnen wurde das H5N5-Virus gefunden. Das ist eine andere Form der gleichen Krankheit, aber sogar noch infektiöser als H5N8«, sagt Dr. Schulze.

Nun muss verhindert werden, dass die Geflügelpest von den Wildvögeln auf Nutztierbestände überspringt. Deshalb hat das Veterinäramt des Kreises die Aufstallung von Geflügel in Küstennähe und in weiteren Wildvogelrastgebieten angeordnet.

Zum Aufstallungsgebiet gehören unter anderem die Inseln und Halligen, ein 3.000 Meter breiter Küstenstreifen von der dänischen Grenze bis zur Eider, die Eider bis Friedrichstadt bis 3.000 m Abstand zum Flussufer, die Gebiete um die Speicherbecken Bongsiel und den Rickelsbüller Koogsee bis 500 m Abstand zum Ufer, die EU-Vogelschutzgebiete Eiderstedt und Eider-Treene-Sorge-Niederung sowie die angrenzenden Gebiete mit einem Abstand von 500 m.

Eine entsprechende amtliche Bekanntmachung samt Landkarte steht unter https://ogy.de/6bki im Internet.

Ein Sammelteam hat am Sonnabend rund 60 weitere, verendete Tiere im nördlichen Nordfriesland zusammengetragen. Auch weiter südlich und auf Eiderstedt gibt es erste Totfunde. Proben ausgewählter Tiere wurden ins Landeslabor gebracht.

Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein hat die Aufgabe übernommen, tote Tiere im Küstenbereich einzusammeln und zu entsorgen. Das Veterinäramt hat die örtlichen Ordnungsbehörden gebeten, das Gleiche binnendeichs zu tun.

Der Kreis bittet Bürgerinnen und Bürger, die tote Vögel finden, dies beim jeweiligen Ordnungsamt anzuzeigen. Sie sollten die Tiere nicht anfassen, sondern liegen lassen.

Die Mitarbeiter der Behörden sowie die großen Tierhaltungen in Nordfriesland haben vom Kreis Arbeitssicherheitsvorgaben erhalten.

Die Durchführung von Ausstellungen, Märkten und Veranstaltungen ähnlicher Art von Geflügel und Tauben ist im gesamten Kreisgebiet des Kreises Nordfriesland verboten.

Geflügelhalter, die ihre Bestände bisher noch nicht beim Veterinäramt angemeldet haben, sollten dies sofort nachholen – selbst, wenn sie nur ein einziges Tier besitzen sollten.

Für Fragen von Bürgerinnen und Bürgern hat das Veterinäramt unter 04841 67-827 ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags bis 13 Uhr erreichbar.

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