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Zukunft des Freibads Weiche bleibt ungewiss: Diskussionen, Entscheidungen und ein Hoffnungsschimmer

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Bürgermeister Henning Brüggemann überrascht über Erklärung des Trägerverein - Archivfoto: Thomsen

Flensburg - "Jetzt reicht es!" Am Donnerstag sorgte eine Stellungnahme in den sozialen Medien für große Betroffenheit unter den Bewohnern des Stadtteils Weiche: Das Freibad Weiche wird im Jahr 2024 nicht öffnen. Der Trägerverein drückte seine tiefe Enttäuschung aus und kritisierte die rigiden Auflagen des Gesundheitsamtes, die mit den beschlossenen 150.000 Euro nicht umsetzbar seien. „Unnötiger Zeitdruck und mangelnde Flexibilität in der Interpretation der Auflagen führen zu höheren Kosten“, hieß es weiter.

Die schriftliche Erklärung des 1. Vorsitzenden des Förder- und Trägervereins Jugendtreff Weiche e. V., dass der Verein sich nicht in der Lage sieht, das Freibad in Weiche weiter zu betreiben, hat Bürgermeister Henning Brüggemann überrascht. "Nach den umfassenden Gesprächen über die Zukunft des Freibades in Weiche und den politischen Beschlüssen für einen Neubau und die Bereitstellung von 150.000 Euro für die Übergangszeit, schien Ruhe in dieses Thema gekommen zu sein. Die erforderlichen Anforderungen vor allem bezüglich des Gesundheitsschutzes waren dem Verein bekannt. Von der aktuellen Entscheidung des Trägervereins bin ich daher sehr überrascht und gleichzeitig enttäuscht. Den vom Verein erhobenen Vorwurf, dass unser Gesundheitshaus den Pfad der Verhältnismäßigkeit verlassen habe, weise ich entschieden zurück. Das Einhalten von Rechtsnormen und Vorschriften, besonders in Bezug auf den Gesundheitsschutz, als mangelnde Flexibilität in der Interpretation der Auflagen zu bezeichnen, kommt für uns einer Aufforderung zum Verstoß gegen diese Regeln nahe. Über Gesundheit wird nicht verhandelt. Wenn der Trägerverein sich nicht in der Lage sieht, rechtlich verbindliche Vorschriften einhalten zu können oder zu wollen, sagt das einiges über diesen Verein bzw. seinen Vorstand aus", so Bürgermeister Brüggemann.

Konstruktiver Dialog, aber keine schnelle Lösung

Kurz vor Beginn des meteorologischen Frühlings versammelten sich verschiedene Akteure, um über die Zukunft des Freibads zu beraten. Initiiert vom Landtagsabgeordneten Christian Dirschauer (SSW), fand ein bisher unerreichter direkter Austausch zwischen Vertretern des Gesundheitsministeriums, der Stadt Flensburg, der Aktionsgemeinschaft „Gesunder Stadtteil Weiche“ und des Trägervereins statt. Anwesend waren auch Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer, Peter Offelder, Uta Wenzel (CDU) und weitere Mitglieder des Freibads Weiche.

Oberbürgermeister Geyer äußerte ernste gesundheitliche Bedenken, die einen Weiterbetrieb des Bades in Frage stellten. Er verwies auf Gefahren durch Krankheitserreger und chemische Stoffe im Wasser, die eine Öffnung unmöglich machen würden. Diese Haltung wurde auch von der SPD Flensburg unterstützt und betonte den Vorrang des Gesundheitsschutzes.

Ein von der Stadt beauftragter Gutachter kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Wasserqualität unbeanstandet sei und Mängel mit moderaten Investitionen behoben werden könnten. Trotz dieser positiven Einschätzung betonte Geyer die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen, die langfristig Bestand haben.

Finanzielle Unterstützung aus Berlin

Ein Lichtblick für das Freibad Weiche kam durch die Nachricht aus dem Bundestag: Ein Förderantrag der Stadt Flensburg über 3,438 Millionen Euro im Programm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" wurde bewilligt. Robert Habeck, Wahlkreisabgeordneter für Flensburg-Schleswig (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), äußerte seine Freude über die Entscheidung und betonte die Bedeutung dieses Erfolgs für die Region.

Der Pressesprecher der Stadt Flensburg, Clemens Teschendorf, dämpfte jedoch die Euphorie. Er erklärte, dass die Fördermittel zwar hilfreich seien, aber nicht ausreichten, um den Neubau des Freibads an der bisherigen Stelle zu ermöglichen. Nun müsse geprüft werden, was genau mit dem Geld gemacht werden dürfe, und es bedürfe weiterer Gespräche mit allen Beteiligten.

Hoffnung auf eine baldige Lösung

Trotz der Herausforderungen bleibt die Hoffnung bestehen, dass das Freibad Weiche eine Zukunft hat. Der Trägerverein zeigt sich gut aufgestellt und bereit, die notwendigen Schritte zu gehen. Die intensive Diskussion und die bewilligte Förderung sind positive Zeichen, dass eine Lösung gefunden werden könnte, die sowohl den gesundheitlichen Richtlinien gerecht wird als auch den sozialen und bildungsbezogenen Bedürfnissen der Gemeinschaft entspricht.

Die kommende Zeit wird zeigen, ob die beteiligten Akteure einen Weg finden, das Freibad Weiche zu erhalten und damit ein wichtiges soziales und kulturelles Zentrum des Stadtteils zu sichern. Die Erwartungen sind hoch, und die Dringlichkeit einer Entscheidung wird durch die bevorstehende Badesaison noch verstärkt.

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