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Zeitumstellung auf Winterzeit: Deutsche Mehrheit wünscht Abschaffung
von Thomsen / Foerde.news
Lifestyle - Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: In der Nacht von Samstag, dem 26. Oktober, am Sonntag, dem 27. Oktober 2024, werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Um 3:00 Uhr morgens springt die Uhr auf 2:00 Uhr. Die Nacht verlängert sich somit um eine Stunde, doch bedeutet dies auch, dass es abends früher dunkel wird, während der Morgen früher anbricht.
Die Winterzeit, die bis Ende März andauert, dauert fünf Monate und ist damit kürzer als die siebenmonatige Sommerzeit.
Deutsche gegen Zeitumstellung
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov aus dem Jahr 2023 zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen die Zeitumstellung ablehnt. Rund 75 Prozent würden die Umstellung sofort schaffen, wenn sie könnte – ein europäischer Spitzenwert. Lediglich 18 Prozent der Befragten empfinden die halbjährliche Umstellung als unproblematisch.
Trotz der weit verbreiteten Ablehnung in der Bevölkerung ist eine baldige Abschaffung nicht in Sicht. Laut der EU-Abgeordneten Anna Cavazzini wird das Thema frühestens 2026 auf die Agenda der EU gesetzt. Bis dahin bleibt es bei den festgelegten Terminen für Sommer- und Winterzeit. Klar ist auch, dass sich alle EU-Mitgliedstaaten auf eine gemeinsame Zeit einigen müssen, um ein Durcheinander durch unterschiedliche Zeitzonen zu vermeiden.
Droht Europa ein Zeitzonen-Chaos?
Das eigentliche Problem liegt in der Entscheidung der EU-Staaten, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit beibehalten wollen. Die geografischen Unterschiede innerhalb der EU erschweren eine einheitliche Regelung. Während in Polen bei Winterzeit im Juli bereits gegen 3 Uhr morgens die Sonne aufgeht, ist es in Spanien zu dieser Zeit noch tiefste Nacht. Kein Wunder also, dass Länder wie Polen eine dauerhafte Sommerzeit bevorzugen.
Sollten die Staaten keine einheitliche Regelung finden, droht ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Zeitzonen, der den Binnenmarkt empfindlich stören könnte. Liefertermine und Öffnungszeiten können variieren, und man erhält einen Überblick über die Zeitbestimmungen jedes Landes.
Gesunde Folgen der Zeitstellung
Laut einer Umfrage der DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2023 leiden 25 Prozent der Deutschen unter Beschwerden infolge der Zeitumstellung. Häufige Symptome sind Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Reizbarkeit. Besonders Frauen scheinen von den gesundheitlichen Auswirkungen betroffen zu sein, die als Männer betroffen sind.
Chronobiologen, die sich mit dem menschlichen Biorhythmus beschäftigen, sprechen sich klar für die sogenannte Normalzeit – auch die Winterzeit – aus. Eine permanente Sommerzeit, warnen sie, könnte langfristig zu Schlafstörungen führen, da sie das natürliche Licht am Morgen reduziert und die Abende künstlich verlängert. Diese zusätzliche Stunde Licht am Abend könnte den Schlaf-Wach-Rhythmus stören.
Erhöhte Unfallgefahr durch Wildwechsel
Auch auf den Straßen könnte die Zeitumstellung negative Folgen haben. Experten warnen vor einer erhöhten Gefahr durch Wildunfälle, da viele Pendler nach der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit in der Dunkelheit oder Dämmerung zur Arbeit fahren – genau dann, wenn Wildwechsel am häufigsten vorkommen.
Ursprung der Zeitumstellung
Die Sommerzeit wurde 1980 in Deutschland eingeführt, als Reaktion auf die Ölkrise. Man wollte Energie sparen, indem das Tageslicht genutzt und künstliches Licht später länger eingeschaltet wurde. Doch laut dem Umweltbundesamt lässt sich der tatsächliche Energiespareffekt schwer beziffern. Denn in den kühleren Monaten wie März oder Oktober muss morgens mehr geheizt werden, was den Energieverbrauch steigert.
Seit 1996 gilt in der Europäischen Union eine einheitliche Regelung: Am letzten Märzwochenende werden die Uhren auf Sommerzeit gestellt, am letzten Oktoberwochenende kehren wir zur Normalzeit zurück.
Bis sich eine dauerhafte Regelung durchsetzt, bleibt den EU-Bürgern nichts anderes, als sich zweimal im Jahr auf die Zeitumstellung einzustellen – mit all ihren Vor- und Nachteilen.
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