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„Wir stehen nicht am Ende von Europa, wir fangen erst richtig an“
von Thomsen / Foerde.news
In einem feierlichen Festakt wurde am Montag den 30. Juni die Europa-Universität Flensburg ausgerufen. In Anwesenheit des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig und des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Michael Roth, bekannte sich Deutschlands nördlichste Universität zur europäischen Idee.
Die Namensänderung sei keine Marginalie, betonte Universitäts-Präsident Werner Reinhart im voll besetzten Audimax: „Die Europa-Universität Flensburg markiert keine Neuerfindung, sondern eine Profilschärfung. Das bereits Erreichte, auf das wir stolz sind – die Möglichkeit deutsch-dänischer Doppelabschlüsse etwa oder Partnerschaften mit Hochschulen aus über 80 Ländern – soll mit der Ausrufung der Europa-Universität ebenso akzentuiert werden wie das Neue, das wir uns vorgenommen haben.“
So soll in Zukunft zusätzlich zu den bereits vorhandenen englischsprachigen bzw. europabezogenen Studiengängen und Modulen das grenzüberschreitende Lehren und Lernen durch zahlreiche Initiativen und Programme weiter befördert werden. Dazu gehören u.a. neue Studiengänge mit europäischer Dimension, englischsprachige Module für alle Studierenden, die Gründung eines Zentrums für Interdisziplinäre Europa-Wissenschaften und die Einrichtung von Europa-Professuren.
Einen besonderen Akzent legte Reinhart auf den bildungswissenschaftlichen Schwerpunkt der Europa-Universität Flensburg. „Moderne Lehramtsausbildung braucht, so meine feste Überzeugung, eine Perspektive, die regionale oder nationale Nabelschau überwindet.“ Europa sei nicht am Ende, zeigte er sich überzeugt: „Wir fangen gerade erst an!“
Ministerpräsident Torsten Albig betonte, dass es sich bei der Europa-Universität Flensburg nicht einfach um ein neues Messing-Schild an der Tür handle, sondern um ein Projekt, das in der grenznahen Hochschule bereits seit vielen Jahren mit Leben gefüllt würde. „Hier in Flensburg entsteht eine große europäische Institution mit einem für Europa-Universitäten einzigartigen Schwerpunkt im Bereich Bildungswissenschaften“, sagte Albig.
Michael Roth, Staatsminister im Auswärtigen, erinnerte an das Friedensprojekt, das der Europäische Gedanke beinhalte, und sagte: „Sich im Jahr 2014 zu Europa zu bekennen, ist - so traurig das sein mag - ein mutiger Schritt. Damit schwimmen Sie gegen den Strom, denn Europa und ganz besonders die Europäische Union scheinen im Moment out zu sein.“ Nur wer Europa und die europäische Union verstehe, könne ihre Vorteile ermessen und ausschöpfen. Eine bildungswissenschaftliche Europa-Universität sei daher ein wichtiger Partner, so Roth.
Auch Prof. Dr. Herbert Zickfeld, Präsident der Fachhochschule Flensburg, mit der sich die Universität den Campus teilt, war unter den Festrednern: „Wenn wir an ein lebenswertes und friedliches Europa glauben, dann müssen wir es aktiv mitgestalten und alle hierzu unseren Beitrag leisten, und dies gilt natürlich auch und insbesondere für die Wissenschaften“, sagte er.
Die dänische Parlamentsabgeordnete Lotte Rod gab ihrer Überzeugung Ausdruck, dass die Initiative der Europa-Universität Flensburg sich auch auf die dänischen Partner auswirken werde.
Slam Poet Björn Högsdal beschwor seine Europa-Vision: „Ich wünsche mir Europa sagt „Willkommen“ und nicht „Raus hier!“, zu vielen in der Welt geht´s schlechter als ´nem deutschen Haustier. Ich wünsche mir noch viel mehr überzeugte Europäer, Zukunft selbst gedeiht nicht gut, um zu ernten braucht es Säer.“
Im Anschluss an den Festakt feierte die Universität die Namensänderung mit einem Sommerfest auf dem Campus.
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