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Rettung für Flensburger Werft: Neue Eigentümer sichern Zukunft des Schiffbaus

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Alle beteiligten sind froh, dass die Werften erhalten bleiben - Fotos: Thomsen

Flensburg/Rendsburg – Eine neue Ära beginnt für die Werften in Flensburg und Rendsburg. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen verkündete am Donnerstag, dass für beide Standorte Investoren gefunden wurden. In Rendsburg übernimmt die Lürssen-Werft den Betrieb, während die Bremerhavener Rönner-Gruppe gemeinsam mit der australischen Reederei SeaRoad die Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) fortführt.


Insolvenzverwalter Morgen, erklärte die Übernahme

„Es war ein Wettlauf gegen die Zeit“, erklärte Morgen. „Doch dank der engen Zusammenarbeit aller Bemühungen konnten wir den Werften eine tragfähige Zukunftsperspektive bieten.“ Die Beschäftigung in Flensburg beginnt sofort: Das derzeit im Bau befindliche Schiff mit der Baunummer 784 wird fertiggestellt.


Ausgelassen kam Daniel Günther und sprach von einer guten Zukunft

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther zeigte sich erleichtert: „Heute ist ein Tag der Zuversicht.“ Wir haben darauf hingewiesen, dass der Schiffbau in Schleswig-Holstein eine Zukunft hat.“ Das Land werde den Transformationsprozess weiterhin mit Bürgschaften und Fördermaßnahmen begleiten.

Rönner-Gruppe plant langfristigen Wiederaufbau der Werft

Thorsten Rönner, Geschäftsführer der Rönner-Gruppe, stellte klar, dass die Werft nicht nur kurzfristig gerettet, sondern auch langfristig stabil aufgestellt werden soll.

„Die FSG hat eine große Tradition und enormes Potenzial. Unser Ziel ist es, den Standort nicht nur zu erhalten, sondern ihn zu stärken und weiterzuentwickeln. Wir werden sofort mit den notwendigen Investitionen beginnen, um die Werft wieder voll funktionsfähig zu machen. Das wird ein Kraftakt, aber wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit der Belegschaft diesen Neustart erfolgreich meistern können.“

Er betonte außerdem die enge Verbindung zwischen der Rönner-Gruppe und dem Schiffbau:

„Schiffbau liegt uns im Blut. Wir wissen, was es braucht, um eine Werft wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben. In den nächsten Monaten werden wir alles daransetzen, die Produktionsprozesse wieder hochzufahren und neue Aufträge zu akquirieren. Unser Ziel ist es, die Werft langfristig zu einem modernen und wettbewerbsfähigen Standort für den Schiffbau und angrenzende Industrien zu entwickeln.“

Besonders wichtig sei ihm der Erhalt der Fachkräfte:

„Die Mitarbeitenden der FSG haben in den letzten Jahren viel durchgemacht. Sie haben trotz aller Unsicherheiten zur Werft gehalten – das verdient großen Respekt. Unser Ziel ist es, ihnen so schnell wie möglich wieder eine Perspektive zu bieten und gemeinsam eine stabile Zukunft aufzubauen.“

Flensburgs Werft erhält wirtschaftliche Zukunftsperspektive

Wie die Pressestelle der FSG mitteilt, nimmt die Zukunft der beiden insolventen Werften FSG und Nobiskrug konkrete Formen an: Die Heinrich-Rönner-Gruppe übernimmt die Flensburger Werft, während die Bremer Lürssen-Gruppe die Anlagen und Grundstücke des Werftstandorts in Rendsburg erwirbt. Die Nobiskrug-Werft wird künftig als Betriebsteil der benachbarten Lürssen-Kröger-Werft geführt. Die vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen (Kanzlei Brinkmann & Partner) und Hendrik Gittermann (Kanzlei REIMER) werden diese Übernahmen in der Woche nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens offiziell bestätigen.

Im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen wurden die Beschäftigten über diese Entwicklungen informiert. Aus diesem Anlass kamen Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens zur Flensburger Werft. Der Inhaber der Rönner-Gruppe stellt sich den Mitarbeitenden persönlich vor. Chas Kelly, Chairman von SeaRoad Shipping aus Tasmanien, bestätigte, dass er der Rönner-Gruppe den Auftrag zur Fertigstellung des Schiffbaus in Flensburg erteilt hat.


„Es ist uns innerhalb des extrem engen Zeitfensters von nur sieben Wochen gelungen, zwei renommierte strategische Investoren für FSG und Nobiskrug zu finden“,
erklärte Dr. Christoph Morgen. „In der Woche nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens werden auf der Flensburger Werft die technischen Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Werftbetriebs durch die Rönner-Gruppe beginnen.“ Ich danke Chas Kelly, dass er extra aus Tasmanien nach Norddeutschland gekommen ist, um den Neubau 784 hier in Flensburg sicherzustellen.“

Hendrik Gittermann ergänzte: „Mit der Übernahme durch Lürssen erhält Rendsburg eine langfristige Perspektive.“ Das Traditionsunternehmen passt hervorragend zu Nobiskrug. Zudem ergänzen sich die Kapazitäten und Standorte der beiden Werften nahezu idealtypisch.“

Australischer Investor setzt auf den Standort Flensburg

Besonders erfreut über die Entwicklung zeigte sich Chas Kelly, Vorsitzender der australischen Reederei SeaRoad:


Chas Kelly, SeaRoad, will auch noch ein weiteres Schiff bei der FSG ShippingYard GmbH bauen lassen

„Wir haben die Qualität des Schiffbaus in Flensburg immer geschätzt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, unser Schiff hier fertigzustellen und der Werft eine Zukunft zu geben. Es ist ein Neuanfang und wir sind zuversichtlich, dass diese Zusammenarbeit sowohl SeaRoad als auch die Schiffbauindustrie in Deutschland stärken wird.“

( „Wir haben die Qualität des Schiffbaus in Flensburg schon immer geschätzt. Deshalb setzen wir darauf, unser Schiff hier fertigzustellen und sicherzustellen, dass die Werft eine Zukunft hat. Es ist ein Neuanfang, und wir sind überzeugt, dass diese Zusammenarbeit sowohl bei SeaRoad als auch.“ Die deutsche Schiffbauindustrie wird gestärkt.

Unterstützung aus Politik und Gewerkschaft

Die Übernahme der Flensburger Werft durch die Heinrich-Rönner-Gruppe wird auch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begrüßt:

„Das ist eine gute Nachricht – nicht nur für den Standort Flensburg, sondern auch für den Werftbau in Deutschland insgesamt.“ Wir brauchen eine starke maritime Industrie in Deutschland. Es waren gute, vertrauliche Gespräche. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam diesen Etappensieg erreichen konnten und danke allen herzlich. Die Flensburger Werft hat wieder eine Zukunft. Die Beschäftigten vor Ort haben eine Perspektive. Und auch über Flensburg hinaus zeigt der heutige Tag: Der Werftenstandort Deutschland kann was und hat eine Zukunft.“

Auch die Flensburger Grünen sehen in der Übernahme ein wichtiges Signal für die Zukunft des Standorts. „Die Beschäftigten haben schwierige Zeiten hinter sich. Nun geht es darum, ihnen Sicherheit zu geben und gemeinsam mit ihnen die Zukunft der Werft zu gestalten“, erklärte Katja Claussen, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Flensburg.

Michael Schmidt, Vorsitzender der IG Metall Flensburg, zeigte sich erleichtert: „Die FSG kann jetzt wieder zeigen, dass sie technologisch hoch anspruchsvolle Aufträge wie den Bau der LNG-RoRo-Fähre für SeaRoad ausführen kann.“ Die Rönner-Gruppe findet ein hervorragendes Team vor, das immer für seine Werft kämpft. Diese Menschen braucht man, wenn es um komplexe Aufträge im Schiffbau und um die Energiesicherheit Deutschlands geht. In der Transfergesellschaft stehen sie bereit.“

Auch Dr. Martin Bitter, Vorsitzender der IG Metall Rendsburg, betonte: „Nobiskrug wird als Schiffbau- und Industriestandort erhalten bleiben.“ Das ist in diesen unsicheren Zeiten eine gute Nachricht. Mit Lürssen gibt es einen Käufer, der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und das nötige Know-how mitbringt, um die Werft wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.“

Technische Herausforderungen und nächste Schritte

Trotz der positiven Perspektive bleiben Herausforderungen: Beide Werften sind aufgrund eines erheblichen Investitionsstaus derzeit nicht voll funktionsfähig. „In den kommenden Monaten sind umfangreiche Vorarbeiten notwendig, um den Betrieb wiederherzustellen“ , erklärte die FSG-Pressestelle. Dazu gehören unter anderem:

  • Einholen von TÜV-Genehmigungen und Zertifizierungen
  • Sanierung von Gebäuden und Infrastrukturen
  • Einrichtung von Produktionsanlagen
  • Materialbeschaffung

Für die Beschäftigten wird daher eine Transfergesellschaft eingerichtet, die ab dem 1. Februar den Übergang sichert und Weiterqualifizierungen ermöglicht. Über 95 Prozent der 500 Beschäftigten haben diesem Vorgehen vertraglich zugestimmt.

Technische Daten der LNG-RoRo-Fähre Neubau 784 für SeaRoad

Die Pressestelle der FSG teilt außerdem technische Details zum Neubau 784 mit, der nun in Flensburg fertiggestellt wird:

  • Länge: 210 Meter
  • Breite: 29,30 Meter
  • Bruttoregistertonnen: 43.100
  • Leistung Hauptmaschinen: 2 × 10.300 Kilowatt
  • Tragfähigkeit: 11.970 Tonnen
  • Geschwindigkeit: 22,50 Knoten
  • Kabinen: 25 (27 Betten)
  • Spurmeter für Fahrzeuge: 3.722 plus 101 PKW-Stellplätze (= 4.227 Spurmeter insgesamt)

Flensburgs Oberbürgermeister: „Ein Glückstag für die Stadt“

Auch Flensburgs Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer bezeichnete den Tag als historischen Moment:

„Das ist ein unglaublicher Glückstag. Die Werft ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Wir sind einfach nur glücklich.“

Trotz aller Herausforderungen überwiegt der Optimismus. „Wir sehen uns beim nächsten Stapellauf – mit einem Bier in der Hand“ , versprach Ministerpräsident Günther abschließend.

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