Neue Grundschule-Nord: SPD schlägt Betriebshof der Aktiv-Bus als Standort vor
| von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – Der nördliche Teil Flensburgs erlebt ein dynamisches Wachstum. Neue Wohnsiedlungen und steigende Geburtenraten führen zu einem deutlich höheren Bedarf an Schulplätzen. Die kommunale Bildungsplanung sieht deshalb mittelfristig die Errichtung einer neuen Grundschule als unumgänglich an. Die SPD-Fraktion im Flensburger Rathaus bringt nun ein konkretes Areal ins Spiel – den Betriebshof von Aktiv Bus.
Die bislang diskutierte Nutzung der Petrischule wird von der SPD entschieden abgelehnt. „Eine klassische Flurschule ohne Schulhof – das ist nicht das, was wir unter einer zukunftsfähigen Schule verstehen“, erklärt Fraktionssprecherin Maria Wappler. Zudem würden sich bei einer Weiternutzung lediglich bestehende Raumnotstände verlagern. Die sanierten Räume der Petrischule werden aktuell durch Regionale Bildungszentren genutzt. „Das ist keine nachhaltige Lösung. Wir müssen heute die Weichen für morgen stellen“, betont Wappler.
Als geeignete Fläche nennt die SPD den Betriebshof von Aktiv Bus. Die dortigen Hallen sind nicht denkmalgeschützt und könnten abgerissen werden. Darüber hinaus liegt das Gelände im Sanierungsgebiet „Neustadt“, wodurch Fördermittel aus der Städtebauförderung möglich wären – ein finanzieller Vorteil für die Stadt. Der geplante Umzug des Betriebshofs Anfang 2027 eröffnet zudem ein realistisches Zeitfenster für eine sorgfältige Planung.
Auch über alternative Finanzierungsmodelle denkt die SPD nach. Eine öffentlich-private Partnerschaft, wie sie bereits beim Neubau der Kita Schwedenheim zum Einsatz kam, wird als Option geprüft. „Wir brauchen leistungsfähige Schulen in allen Stadtteilen. Deshalb ist es wichtig, jetzt mit der konkreten Planung zu beginnen“, so Wappler.
Unterstützung bekommt die SPD dabei indirekt von Aktiv Bus selbst. Geschäftsführer Paul Hemkentokrax bestätigt auf Nachfrage von Förde.news: „Wir werden Anfang 2027 mit unserem Betriebshof an den neuen Standort umziehen. Das Grundstück wird für unsere Zwecke nicht mehr benötigt.“ Eine Anschlussnutzung sei jedoch dringend nötig, so Hemkentokrax weiter: „Was wir verhindern wollen, ist ein Lost Place – denn so etwas entsteht bei leerstehenden Immobilien sehr schnell.“
Die politische Diskussion um den Standort einer neuen Grundschule dürfte mit diesem Vorschlag neuen Schwung erhalten – und das Rennen um die beste Lösung ist eröffnet.