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Neue Gas- und Dampfturbinenanlage - Stadtwerke Flensburg nehmen 128 Millionen Euro-Investition in Betrieb

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Dirk Roschek, Reinhard Meyer, Maik Render und Karsten Müller-Janßen zünden die Gasturbine

Flensburg: Heute am 21. April 2016 starteten Schleswig-Holsteins Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Reinhard Meyer und Stadtwerke-Geschäftsführer Maik Render die neue Gas- und Dampfturbinenanlage im Flensburger Heizkraftwerk. Sie ist Hauptbestandteil des Projekts „Kessel 12“ der Stadtwerke am Standort Flensburg. 128 Millionen Euro investierte der Energieversorger in die Modernisierung und Erneuerung seiner Erzeugungsanlagen. 

Mit der offiziellen Inbetriebnahme ist die 4-jährige Bauzeit beendet und die neue Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) wird ab sofort umweltschonend in Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme mit dem Brennstoff Erdgas produzieren. Im Gegenzug nehmen die Stadtwerke zwei alte Kohlekessel außer Betrieb. Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken freut sich über den positiven Einfluss auf die Umwelt: „Der CO2-Ausstoß reduziert sich mit der neuen GuD-Anlage bei gleicher Energieerzeugungsmenge um 40%. Das ist ein entscheidender Schritt für unser Ziel, in Zukunft komplett CO2-neutral zu produzieren.“ Die Stadtwerke produzieren die Energie aber nicht nur umweltfreundlicher, sie haben auch wirtschaftliche Vorteile, so Maik Render, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg: „Die neue Anlage kann Strom wesentlich flexibler erzeugen und deutlich kurzfristiger liefern als unsere vorhandenen Kohlekessel. Damit können wir zusätzliche Umsätze am Strommarkt erzielen und unsere wirtschaftliche Situation optimieren.“. Innerhalb von einer viertel Stunde ist die neue Gasturbine hochgefahren und kann kurzfristig Strom liefern wenn z.B. die regenerativen Stromerzeuger nicht oder nur wenig Energie liefern. Zum Beispiel wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint oder beides zusammen. Eine ideale Ergänzung zu der volatilen und schwer im Voraus zu kalkulierenden Stromerzeugung aus regenerativen Energieträgern.

„Die Stadtwerke Flensburg stellen sich mit der neuen Anlage den hohen Anforderungen der Energiebranche und sichern das Unternehmen langfristig wirtschaftlich ab. Neben der optimierten Grundlage für eine weiterhin umweltfreundliche Fernwärmeversorgung sind die Stadtwerke als einer der wichtigsten industriellen Arbeitgeber in der Region zukunftssicher aufgestellt – und das gilt auch für alle an der Gesamtwertschöpfungskette beteiligten Unternehmen der Region. “, sagte Minister Meyer. Er erinnerte daran, dass die Landesregierung zusammen mit Hamburg das Projekt „Schaufenster Intelligente Energie Wind – NEW 4.0“ unterstütze, in dem alle Möglichkeiten für eine sinnvolle Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien zum Tragen kommen werden. „Ich erwarte hieraus auch Erkenntnisse für die zukünftige Wärmeversorgung. Mit dem Projekt NEW 4.0 wird die Zukunft der Energieversorgung in die Gegenwart geholt“, so  Meyer. 

Karsten Müller-Janßen, Projektleiter des Gesamtprojektes ist zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem gesamten Kessel 12-Projekt voll im Plan liegen. Sowohl wirtschaftlich als auch terminlich liegen wir im Soll. Das gesamte Team hat kooperativ und zielorientiert gearbeitet und aus anlagen- und bautechnischer Sicht haben wir alles richtig gemacht.“ 

Die gesamte GuD-Anlage inklusive Abhitzekessel und Dampfturbine hat im „Normalbetrieb“ eine Leistung von 75 Megawatt (MW) Strom und 75 MW Fernwärme. Der Wirkungsgrad liegt bei rund 92 %. Der Brennstoffnutzungsgrad des ganzen Kraftwerkes liegt heute schon bei 82 % und wird sich nun nochmals deutlich verbessern. Die optimale Ausnutzung der Brennstoffe schont Umwelt und Ressourcen. Zum Vergleich: Moderne Kohle-Kraftwerke zur reinen Stromerzeugung liegen mit einem elektrischen Wirkungsgrad von rund 46 % bei max. der Hälfte der neuen Flensburger GuD-Anlage, selbst neuste Erdgas Kraftwerke zur reinen Stromerzeugung liegen bei einem elektrischen Wirkungsgrad von nur 60 %. 

Maik Render zieht Fazit: „Mit der Entscheidung für eine Gas- und Dampfturbinenanlage haben wir es uns vor Projektbeginn nicht leicht gemacht. Aber die Entwicklung auf dem Energiemarkt unter Berücksichtigung der politischen Rahmenbedingungen zeigt, dass wir auf die passende Technik gesetzt haben. So sind wir energietechnisch aktuell optimal aufgestellt und können den nächsten Schritt zur CO2-neutralen Energieversorgung 2050 planen.“ 

Neben der neuen GuD-Anlage zählen zum 128 Millionen Euro-Projekt Kessel 12 noch weitere Teilprojekte wie die Zentralisierung und Modernisierung der Schaltwarte(n), die Gasanbindung mit dem Bau einer 12 km langen Gasleitungstrasse, die Automatisierung des Reserveheizwerks Engelsby, die Umrüstung eines Kessel von Schwerölfeuerung auf Erdgas bzw. Leichtölfeuerung, die Optimierung der Holzbeschickung und letztendlich die Demontage der nicht mehr benötigten alten Kessel. 

Die Stadtwerke betreiben neben der neuen GuD-Anlage in ihrem Flensburger Heizkraftwerk drei Wirbelschichtkessel für die Wärme- Grundversorgung mit einem Mix aus Steinkohle, Ersatzbrennstoffen (EBS) und Holzhackschnitzeln. Für Spitzenlasten steht ein  weiterer auf Gas-/Leichtölbetrieb umgerüsteter Kessel bereit. Vier dezentrale Reserveheizwerke im Stadtgebiet sorgen für weitere Versorgungssicherheit. Nach Inbetriebnahme der neuen, mit Erdgas betriebenen Anlage werden die oben aufgeführten Brennstoffe weiter eingesetzt. Aus den verschiedenen Energieträgern  (Kohle, EBS, Holzhackschnitzel und Erdgas) ergeben sich neue, unterschiedlichste Kombinationsmöglichkeiten und Fahrweisen. So können sich die Stadtwerke den jeweiligen Marktgegebenheiten bei der Brennstoffbeschaffung und dem Verkauf von Strom an der Börse flexibler als bisher anpassen. Quelle:Stadtwerke-Flensburg - Fotos: Flensburger-Stadtanzeiger

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