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Nach Messerangriff in der Angelburger Straße: Interview mit dem Opfer

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Das Opfer kam am selben Abend noch auf die Intensivstation - Foto: Thomsen

Flensburg - Ein Abendspaziergang mit seinem Hund endete für den 31-jährigen Flensburger Nikolaj M. in einer brutalen Gewalttat. Am 12. Februar gegen 18.30 Uhr wurde er auf der Angelburger Straße, in Höhe des Einkaufszentrum, von einer Gruppe Unbekannter attackiert, beraubt und schwer verletzt.

Auseinandersetzung eskaliert nach Wortgefecht

Herr M. (Er möchte sein vollständigen Namen nicht in der Öffentlichkeit stehen haben) schilderte, dass er gemeinsam mit seiner Hündin spazieren ging, als ihm eine Gruppe aus zwei Männern und zwei Frauen entgegenkam. Nach einem Rempler seitens der Männer entwickelte sich ein hitziges Wortgefecht. Es fielen Beleidigungen wie „Assigilde“ und „Was soll das?“. Während die Frauen, die offenbar besser Deutsch sprachen, ebenfalls ausfallend wurden, eskalierten die Männer, nachdem sie die Beleidigungen verstanden hatten und sich dadurch provoziert fühlten.

Geistesgegenwärtig band Nikolaj seine 6-monate alte Hündin Lola abseits der Auseinandersetzung an, um das Tier in Sicherheit zu bringen. Doch die Situation spitzte sich weiter zu: Einer der Männer griff ihn körperlich an, es kam zum Handgemenge. Plötzlich verlor Herr M. den Atem – er war mit einem Messer in den Rücken gestochen worden.

Ruf nach Hilfe – Täter rauben Wertsachen

Trotz starker Schmerzen rief das Opfer lautstark um Hilfe und forderte Passanten auf, die Polizei zu alarmieren. Währenddessen raubte einer der Täter seine Jacke samt Portemonnaie, das etwa 30 Euro Bargeld, Bankkarten, ein Handy der Marke ZTE Blade sowie einen Bundeswehr-Camelbak samt Kaffeebecher enthielt. Noch am Boden liegend bat M. die Umstehenden, den flüchtenden Dieb aufzuhalten.

Erste Hilfe vor Ort – Opfer geht selbstständig ins Krankenhaus

Kurz darauf trafen Polizei und Rettungsdienst ein. Die RTW-Besatzung untersuchte das Opfer und riet umgehend zu einer Wundnaht im Krankenhaus. Dennoch entschied sich das Opfer, zunächst selbst nach Hause zu gehen, um seine Hündin in Sicherheit zu wissen. Besorgt, dass das Tier ins Tierheim gebracht werden könnte, begab er sich erst danach selbstständig ins Diako-Krankenhaus in Flensburg.

Schwere Verletzungen – Notoperation auf der Intensivstation

Im Krankenhaus ergab eine Computertomografie (CT), dass der Messerstich nicht nur die Haut, sondern auch die Lunge verletzt hatte, was zu einem traumatischen Pneumothorax führte (Das ärztliche Artest liegt Förde.news vor). Umgehend wurde eine Thoraxdrainage gelegt, um die Lungenfunktion zu stabilisieren. Noch am Mittwoch wurde M. operiert und anschließend auf die Intensivstation verlegt.

Hund gerettet – Entlassung auf eigenen Wunsch

Während der Klinikbehandlung wurde die Hündin durch die Berufsfeuerwehr Flensburg ins Tierheim gebracht. Nach seiner Entlassung am Samstagnachmittag konnte Herr M. sein Tier dort wohlbehalten abholen. „Der Hund hat sich riesig gefreut, mich wiederzusehen“, berichtet er.

Der Patient verließ das Krankenhaus auf eigenen Wunsch, nachdem der behandelnde Arzt keine medizinischen Einwände hatte. Die Fäden der Operation sollen in etwa 14 Tagen entfernt werden.

Aufarbeitung des Traumas – Suche nach beruflichem Neuanfang

Aktuell befindet sich Herr M. in der Erholungsphase. Die Ärzte empfahlen ihm eine ambulante psychiatrische Nachsorge. Die Gewalterfahrung hat jedoch Spuren hinterlassen: „Ich bin traumatisiert und möchte nicht mehr in der Nähe des Tatortes arbeiten“, sagt er. Der gelernte Logistiker mit Gabelstaplerschein, der zuvor in unmittelbarer Umgebung des Tatorts beschäftigt war, sucht nun eine neue Stelle in der Logistikbranche.

Polizei ermittelt – Zeugen gesucht

Die Polizei Flensburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Tätergruppe, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen, konnten ermittelt werden.

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