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Mit 2000 Teilnehmenden: Rekordbeteiligung - CSD Flensburg setzt starkes Zeichen

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Bei besten Wetter wurde der CSD in Flensburg gefeiert und machte somit den Auftakt in Schleswig-Holstein - Fotos: Thomsen

Flensburg – Bunter, größer und sichtbarer denn je: Der diesjährige Christopher Street Day (CSD) in Flensburg hat mit rund 2.000 Teilnehmenden einen neuen Rekord aufgestellt. Unter strahlendem Sonnenschein zog die farbenfrohe Demonstration durch die Innenstadt und setzte ein unübersehbares Zeichen für Toleranz und Vielfalt.

„Es ist der Wahnsinn – der CSD ist größer denn je. Genau das ist die bunte Antwort, die wir geben wollten“, zeigte sich Andreas Witolla, Leiter des Vereins Flensbunt und Organisator des CSD, begeistert. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Teilnehmerzahl nahezu verdoppelt. Das sei ein klares Statement und ein gelungener Auftakt für die diesjährige CSD-Saison in Schleswig-Holstein.

Der Demonstrationszug zog sich eindrucksvoll durch das Stadtzentrum: Vom Südermarkt bis hin zur Rathausstraße reichte die farbenfrohe Menschenmenge. Entlang der Strecke säumten CSD- und Regenbogenfahnen den Holm – ein starkes Symbol für Offenheit und Akzeptanz mitten in der Stadt. Die Innenstadt präsentierte sich an diesem Tag in den Farben der Vielfalt.

Ein besonders eindrucksvolles Zeichen setzte Lennis Till Dohlich, der eigens aus Wacken angereist war. Der 25-Jährige trug einen schwarzen Sarg auf den Schultern – darauf die unmissverständliche Botschaft: „Hass tötet.“ Für Dohlich steht fest: „Dieser Hass ist allgegenwärtig – unabhängig von Alter, Geschlecht oder sexueller Orientierung.“ Seine Mahnung steht stellvertretend für die Sorgen vieler innerhalb der Community: Die Zahl anfeindender und bedrohlicher Kommentare im Internet nimmt spürbar zu, oft anonym, aber nicht weniger verletzend.

Genau dem will die queere Gemeinschaft aktiv entgegentreten – nicht nur an diesem Tag. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, stellt Witolla entschlossen klar.

Entlang der Route und an der Hafenspitze präsentierten sich zahlreiche Informationsstände rund um queere Themen. Auch politische Organisationen wie Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen zeigten Flagge – zumindest zeitweise. Während Die Linke bis zum Schluss präsent blieb, zogen sich SPD und Grüne bereits kurz nach dem Eintreffen des Demonstrationszugs überraschend zurück. Noch während auf der Bühne Shows und Beiträge stattfanden, wurden ihre Pavillons bereits abgebaut – ein Verhalten, das bei einigen Besuchern für Irritation sorgte.

Ein deutlich verlässlicheres Bild gaben Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg Innenstadt ab, die sichtbar Präsenz zeigten und sich solidarisch mit der queeren Community erklärten. Besonders engagiert waren dabei auch die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg Innenstadt. Sie sorgten mehrfach dafür, dass der Sandplatz an der Hafenspitze befeuchtet wurde – eine Maßnahme, die bei sommerlich trockenem Wetter verhinderte, dass der Wind feinen Staub durch die Menschenmenge wirbelte, wie es vor zwei Jahren noch der Fall war.

Die Route der Demonstration verlief weitgehend störungsfrei. „Pöbeleien sind mir keine bekannt geworden“, sagte Witolla. Lediglich eine Baustelle am Nordermarkt sorgte für ein kurzes Stocken, da der Demonstrationszug durch ein enges Nadelöhr geführt werden musste. Dank der Unterstützung der Polizei konnte die Situation jedoch zügig gemeistert werden.

Mit dem Flensburger CSD wurde nicht nur die lokale queere Community gefeiert, sondern auch der Startschuss für zahlreiche weitere Veranstaltungen im Land gegeben. In den kommenden Wochen folgen unter anderem CSDs in Norderstedt und weiteren Städten Schleswig-Holsteins – bis in den September hinein.

Zum Abschied versprach Organisator Witolla: „Wir sehen uns nächstes Jahr wieder – auf jeden Fall.“

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