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Kaimauer: Erst 2025 wird mit der Planung und Neubau angefangen

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Nicht vor 2025 wird mit der Sanierung angefangen - Fotos: Thomsen

Flensburg - Eine außergewöhnliche Sturmflut hat im Oktober 2023 Flensburg heimgesucht und für historische Wasserstände gesorgt. Mit einem Pegel von 2,27 Metern über dem Normalnull markierte das Ereignis einen der höchsten Werte seit dem Jahr 1872. Das Wasser, gemessen beim Kompanietor, stand bis zu 80 cm hoch. Diese Sturmflut, als Jahrhundertereignis eingestuft, zeichnet sich als die zweitschwerste in der Geschichte Flensburgs aus.


Holste im SUPA erklärt der Politik die Schäden an der Kaimauer vor. Hinter ihm Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung Claudia Takla Zehrfeld und SUPA-Vorsitzender Pelle Hansen - Foto: Thomsen
Die Folgen der Flutwelle machten sich nicht nur unmittelbar bemerkbar, als das Wasser in Häuser und Keller eindrang, sondern zeigten vor allem im Nachhinein ihre zerstörerische Kraft. Ein Teil der Kaimauer gab im November nach, was eine sofortige Absperrung des Gebiets durch das Technische Betriebszentrum (TBZ) erforderlich machte. Diese Absperrung musste nur Tage später aufgrund weiterer Schäden ausgeweitet werden. Im Februar begannen Experten mit der Begutachtung der Schäden. Sie untersuchten die Spundwände und Pfähle mittels Sidescan-Technologie und Tauchern. Im Stadtplanausschusses am Dienstag kam dann der Experten zu Wort und erklärte den Politkern den Stand der Dinge. „Die Lebensdauer der Pfähle und Spundwände liegt normalerweise bei 70 bis 80 Jahren“, erläuterte Holste vom Wasserbau-Kompetenzzentrum (WKC). Nach einer gründlichen Untersuchung sowohl der alten als auch der neueren Pfähle kam man zu dem Schluss, dass eine komplette Erneuerung unumgänglich ist. „Wir stehen vor einem Ersatz, nicht nur einer Sanierung“, betonte Holste. Weiter betonte Holste, dass die Schäden nicht unbedingt von der Sturmflut herrühren, sondern die Stahlpfähle ihre Lebensdauer erreicht haben.

Die Untersuchungen ergaben, dass der Bereich der Kaimauer in Höhe der Toosbüystraße dringend entfernt werden muss, um weitere Schäden durch Regen und Hochwasser zu vermeiden. Eine Vernachlässigung könnte dazu führen, dass die Kaimauer weiter absackt und möglicherweise in den Hafenbereich stürzt. „Die Bauten wurden 1954 unter sehr sparsamen Bedingungen errichtet“, fügte Holste hinzu. Insbesondere im eingestürzten Bereich fehlte die Technik, alte Pfähle zu entfernen und Platz für neue Spundwände und Pfähle zu schaffen.


Bereits im Februar 2022 konnte man eine Absackung des Untergrund feststellen, welche nur mit Sand aufgefüllt wurde - Archivfoto: Iwersen
Die Situation wurde durch diverse Hochwasser und massive Regenfälle verschärft, die den Untergrund erheblich beeinträchtigten. Die Spundwände zeigen deutliche Löcher, was bereits im Februar 2022 zu einer sichtbaren Absackung der Parkfläche führte. Ebenfalls nach einer Überflutung der Parkfläche. Damals reagierte das TBZ mit einer Auffüllung und Verdichtung der Sandfläche, doch eine tiefgreifendere Untersuchung hätte früher erfolgen müssen.

Angesichts der umfassenden Schäden steht fest, dass ein kompletter Ersatz der Kaimauer vonnöten ist, von den abgesackten Bereichen bis hin zur Schiffbrücke. Auf Nachfrage vom SUPA Vorsitzenden Pelle Hansen, bezüglich der Möglichkeit, die derzeitigen Absperrungen zu verkleinern, um Wege für Fußgänger und Radfahrer zu trennen, warnte Holste vor dem Risiko weiterer Schäden durch mögliche Abkippungen.

Die Absperrungen betreffen nicht nur einzelne Abschnitte, sondern die gesamte Kaimauer. Auf der Sitzung des Stadtplanausschusses (SUPA) teilte Claudia Takla Zehrfeld mit, dass eine Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten nicht vor 2025 zu erwarten ist. „Vorher müsse auf Gutachten und Ergebnisse gewartet werden,“ so Takla Zehrfeld weiter. Bürgermeister Henning Brüggemann nannte einen Zeitraum bis 2030. In Abstimmung mit der Landesregierung wurde vereinbart, dass die Stadt einen festgelegten Zeitraum zur Verfügung hat, um Maßnahmen zu ergreifen, ohne dabei das Risiko einzugehen, potenzielle Landesmittel für Schäden, die durch die Sturmflut entstanden sind, zu verlieren. Hansen äußerte sich zum Abschluss: „Good Luck für das Jahrhundertbauprojekt“. Flensburg steht somit vor einer langwierigen und herausfordernden Sanierungsaufgabe, die nicht nur technisches Know-how, sondern auch eine umsichtige Planung und Durchführung erfordert.

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