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Held der Kufe: Neunjähriger Schüler leistet Erste Hilfe in Eishalle
von Thomsen / Foerde.news

Flensburg – Mit kühlem Kopf und beeindruckendem Engagement bewies der neunjährige Jarno, dass man auch im jungen Alter bereits zum Lebensretter werden kann. Bei einem Ausflug in die Eishalle verletzte sich ein Freund des Drittklässlers schwer an der Kufe seines eigenen Schlittschuhs. Doch statt in Panik zu verfallen, handelte Jarno instinktiv – und richtig.
„Wir waren im Dezember in der Eishalle, und keine fünf Minuten später ist er gestürzt und hat sich an seiner eigenen Kufe geschnitten“, berichtet Jarno. Was folgte, liest sich wie aus einem Lehrbuch für Erste Hilfe: Der junge Sanitäter eilte zu einem nahegelegenen Crêpe-Stand, beschaffte notdürftiges Verbandsmaterial – und legte seinem gleichaltrigen Freund einen Druckverband an. „Ich habe das in der Sani-AG in der Waldschule gelernt“, erklärt er nüchtern.
Jarno ist stolz darauf. dass er seinen Freund schnell helfen konnte
Tatsächlich ist Jarno Teilnehmer einer sogenannten Juniorhelfer-AG, einem Projekt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das an der Waldschule in Flensburg seit drei Jahren Grundschülern altersgerecht Erste Hilfe vermittelt. Dort lernen die Kinder unter anderem, wie man Wunden versorgt, Unterkühlung erkennt oder bei Bewusstlosigkeit richtig reagiert – allerdings noch ohne Reanimation, wie AG-Leiterin Celine Treike erklärt. „Das kommt später – in der weiterführenden Schule, bei den Schulsanitätern“, so die 20-jährige Leiterin der AG für Schul- und Jugendarbeit beim DRK-Kreisverband.
Dass Jarnos Einsatz mehr als nur Theorie war, zeigt der Erfolg: Sein Freund musste zwar genäht werden, kam aber dank der schnellen Hilfe glimpflich davon. Selbst Jarnos Mutter zeigte sich tief beeindruckt: „Ich finde es toll, dass er weiß, was zu tun ist – und keine Scheu hat, zu helfen.“
Das DRK-Projekt trifft offenbar einen Nerv: Immer mehr Schulen in Flensburg und Umgebung setzen auf Erste-Hilfe-AGs. Treike betreut derzeit 14 Schulen, an denen wöchentlich geschult wird – sowohl in Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen. Ziel sei es, junge Menschen frühzeitig zu befähigen, Verantwortung zu übernehmen – und zu handeln, wenn es darauf ankommt.
Jarno selbst hat schon jetzt klare Vorstellungen: „Ich kann mir später vorstellen, beim DRK mitzumachen.“ Doch damit muss er sich noch etwas gedulden – anders als bei der Jugendfeuerwehr, bei der der Eintritt bereits ab zehn Jahren möglich ist, liegt das Mindestalter beim Deutschen Roten Kreuz bei 14 Jahren. Bis dahin bleibt der Drittklässler vielseitig aktiv: Er angelt, spielt Gitarre, macht Parkour – und übernimmt ganz nebenbei Verantwortung auf dem Schulhof.
„Er ist ein echtes Vorbild“, sagt Celine Treike. „Genau dafür machen wir das.“ Und vielleicht zeigt die Geschichte von Jarno ja auch anderen Kindern – und Erwachsenen – wie wichtig es ist, helfen zu können. Und zu wollen.
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