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Gefährlicher Eingriff in den Schiffsverkehr: Greenpeace-Aktion gegen Öl aus Russland
von Heiko Thomsen / Foerde.news
Gegen Ölimporte, die Wladimir Putins Krieg in der Ukraine mitfinanzieren, protestieren 20 Greenpeace-Aktivist:innen heute mit 5 Schwimmer:innen und drei Schlauchbooten. An die Wand des etwa 100.000 Tonnen Rohöl fassenden Tankers “Stamos”, der Öl aus dem russischen Ostseehafen Ust-Luga nach Rotterdam liefert, haben sie in 1,5 Meter großen Lettern „Oil fuels war“ gemalt. „Mit den Exporten von Öl, Kohle und Gas finanziert Putin den Krieg in der Ukraine“, sagt Greenpeace-Ölexperte Manfred Santen. „Über die Ostsee und durch deutsche Gewässer werden täglich Millionen Tonnen von fossilen Energieträgern in westeuropäische Häfen transportiert. Diese Transporte müssen schnellstmöglich ausgesetzt werden.“ Greenpeace fordert, die Einfuhr fossiler Brennstoffe aus Russland so schnell wie möglich zu stoppen, damit Deutschland und die EU nicht weiter den Krieg mitfinanzieren. 2021 zahlten europäische Länder täglich bis zu 257 Millionen Euro für russisches Öl.
Davon Kenntnis bekommen hatte auch die Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein (WSP-SH), dass die "Beluga II" der Umweltorganisation Greenpeace ihren Liegeplatz im Hafen von Heiligenhafen am frühen Morgen mit nördlichem Kurs verlassen hatte. Da für den Vormittag die Passage mehrerer Schiffe mit Rohölladung westgehend durch den Fehmarnbelt erwartet wurde, wurde die WSP SH durch die WSP-Leitstelle in Cuxhaven ersucht, zur Feststellung der Sachlage den Einsatz im Bereich des Schleswig-Holsteinischen Küstenmeers wahrzunehmen.
Die beiden Küstenboote "Falshöft" und "Staberhuk" wurden umgehend zum Einsatzort nördlich Fehmarn entsandt, der sich durch den dynamischen Verlauf der Geschehnisse letztlich in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) befand.
Bereits vor dem Eintreffen der beiden Einheiten der WSP SH hatten Greenpeace-Aktivisten gegen 09:00 Uhr auf der Bordwand des unter Malta-Flagge fahrenden Rohöltankers "Stamos" den Schriftzug "Oil fuels War" mittels Farbe angebracht. Die Aktivisten waren zuvor mit vier Schlauchbooten an das Tankschiff herangefahren. Die "Stamos" befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Reise vom russischen Hafen Ust-Luga nach Rotterdam in den Niederlanden. Im weiteren Verlauf stellten Einsatzkräfte der Bundespolizei außerdem fünf schwimmende Personen im Wasser im Vorausbereich der "Stamos" fest, in dessen Folge das Tankschiff seinen Kurs ändern musste.
Die Schlauchboote liefen anschließend den Hafen von Burgstaaken auf Fehmarn an. Dort stellten weitere hinzugezogene Kräfte der WSP SH die Identitäten der Personen fest und nahmen die Fahrzeugdaten in Amtshilfe für die Bundespolizei auf. Um 13:20 Uhr war der Einsatz beendet.
Hintergrund:
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