- Nachrichten -

Folge uns auf Instagram und Facebook
->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-

Flensburg soll stärker auf „Eltern-Jobs„ setzen

von

Kein Abhetzen mehr zwischen Kita und Arbeitsplatz - Foto: NGG | Florian Göricke

Flensburg - Mehr „Eltern-Jobs“ in Flensburg: Der Wunsch von Eltern, arbeiten zu gehen, darf nicht an der Kinderbetreuung scheitern. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Es ist für die Betriebe in Flensburg wichtig, dass Kinder und Jobs gut unter einen Hut gebracht werden können“, sagt Philipp Thom von der NGG Schleswig-Holstein Nord.

Schließlich suchten viele Unternehmen in Flensburg händeringend Arbeitskräfte. „Die Besetzung von Jobs darf also nicht davon abhängen, ob Eltern eine Betreuung für ihre Kinder finden oder nicht. Für Eltern, die arbeiten wollen, ist es wichtig, dass ihre Kinder gut versorgt sind. Dabei geht es ums Essen genauso wie um die Hausaufgabenbetreuung und um die Freizeit, ums Spielen also“, so Thom.

Grundsätzlich müssten die Interessen Berufstätiger stärker berücksichtigt werden. Das fange schon bei den Öffnungszeiten von Kitas an. „Hier ist es wichtig, dass Eltern beim Bringen und Holen der Kinder keinen Spagat machen müssen: Ein Abhetzen zwischen Kita und Arbeitsplatz sollte es bei regulären Arbeitszeiten gar nicht erst geben“, so Philipp Thom. Und es müsse verstärkt über Abend- oder Nachtöffnungszeiten in Kitas nachgedacht werden. Denn in vielen Branchen gehört die Nachtarbeit einfach dazu.

Wichtigster Punkt sei natürlich, dass es überhaupt genug Ganztagsplätze in Kitas und Schulen gebe. „Hier hat Schleswig-Holstein mit der ‚Förderrichtlinie Ganztag‘ gerade einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Nun muss die Zukunft zeigen, ob Geld alleine reicht, denn oftmals mangelt es an Personal und Räumen“, so der Gewerkschafter.

Aber auch die Unternehmen in Flensburg selbst sollten alles daransetzen, Eltern den Schritt ins Arbeitsleben leichter zu machen: „Starre Schichtpläne sind dabei oft Bremsklötze. Es spricht doch nichts dagegen, eine 8-Stunden-Schicht unter den Beschäftigten zu splitten: also mehr Teilzeit im Schichtbetrieb“, fordert Philipp Thom. Mehr Flexibilität bedeute allerdings immer auch mehr Organisation und Planungsaufwand bei der Schichteinteilung.

Interessant sei dies beispielsweise bei der Produktion von Lebensmitteln. Denn dabei werde oft im Schichtbetrieb gearbeitet. „Die Betriebe der Lebensmittelherstellung, die eine ‚Familien-Offensive‘ fahren, haben einfach deutlich bessere Chancen, das Potential, das Eltern und Alleinerziehende als Beschäftigte bieten, für sich zu nutzen“, macht Thom deutlich. Insgesamt arbeiten nach Angaben der NGG in ganz Schleswig-Holstein mehr als 120.000 Beschäftigte Tag für Tag in Wechselschichten. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Außerdem spricht sich die NGG Schleswig-Holstein Nord dafür aus, dass Betriebe sich in Flensburg zusammenschließen und eigene Angebote für eine Ganztagsbetreuung von Kindern organisieren. „Vom Handwerk bis zum mittelständischen Industrieunternehmen: Wenn Betriebe im gleichen Ortsteil oder in einem Gewerbepark eine ‚Job-mit-Kind-Betreuung‘ in der Nähe vom Arbeitsplatz der Eltern machen, kann das für viele Eltern und vor allem auch für Alleinerziehende ein wichtiger Impuls sein, wieder ins Berufsleben einzusteigen“, so Philipp Thom.

Unterstütze auch du Förde.news – damit die Nachrichten weiterhin kostenlos bleiben können.

Förde.news bietet seit 2018 seriösen Lokaljournalismus kostenfrei an, finanziert durch Werbung. Wir verzichten auf ein Abomodell, um allen, auch finanziell schwächeren Personen, Zugang zu ermöglichen. Die Finanzierung allein durch Werbung reicht jedoch nicht aus, um die Kosten zu decken. Deshalb bittet Förde.news seine Leser und Leserinnen um Unterstützung durch das freiwillige Solidaritätszahlungsmodell „Förde.news - Zahl ich“, um qualitativ hochwertigen Journalismus weiterhin bieten zu können. Mehr Informationen dazu auf ->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-

Zurück