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Digitales Lernen unterwegs – Schleswig-Holstein erprobt neue Unterstützung von Kindern beruflich Reisender

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Ministerin Prien mit Andreas Horlbeck, Vizepräsident des DSB (links vorne). Foto: Bildungsministerium

Wenn Kinder beruflich Reisender an wechselnden Orten eine Schule besuchen, begleitete sie bisher immer das Schultagebuch. Es dokumentiert - auf Papier – Lernprozesse und Leistungsbewertungen und ist eine wichtige Rückmeldung für die Stammschule und für die Lehrkräfte, die die Kinder und Jugendlichen im Laufe einer Saison unterrichten. Seit dem Schuljahr 2021/22 nimmt Schleswig-Holstein teil am bundesweiten Pilotprojekt „Digitales Lernen unterwegs“ (DigLu). 13 reisende Schülerinnen und Schüler aus Schleswig-Holstein haben ihr Schultagebuch gegen ein digitales Lernmanagementsystem getauscht und erproben die neue digitale Plattform. „DigLu steht beispielhaft für die Möglichkeiten, die digitale Plattformen wie das Lernmanagementsystem für Schülerinnen und Schüler bieten. Das erleichtert den Austausch der Lehrkräfte und schafft eine bessere Vernetzung der Schulen,“ sagte Bildungsministerin Karin Prien heute (20. Februar) in Kiel bei ihrem Treffen mit dem Deutschen Schaustellerbund (DSB). „Ich setze große Hoffnung in DigLu. Es kann ein Meilenstein in der schulischen Bildung beruflich Reisender werden. Als ein Medium, welches über die Landesgrenzen bundesweit einheitlich eingesetzt werden kann, ist es ein großer Schritt in die Zukunft“, ergänzte Andreas Horlbeck, Vizepräsident des DSB.

DigLu (Digitales Lernen unterwegs) ist ein bundesweites Pilotprojekt und speziell auf die besonderen Lernbedingungen reisender Schülerinnen und Schüler, auf die pädagogischen Arbeitsbedingungen der betreuenden Lehrkräfte und auf die Bedürfnisse der Eltern ausgerichtet. Schleswig-Holstein ist eines der Länder, die sich an der Pilotphase beteiligen. Diese startete wegen der Corona-Pandemie erst Ende 2020, seit dem Schuljahr 2021/22 wird es in Schleswig-Holstein erprobt. Zunächst haben daran 8 Schülerinnen und Schüler teilgenommen, inzwischen sind es 13 und damit rund 20 Prozent der Kinder von beruflichen Reisenden. DigLu bietet ihnen und den Schulen unter anderem folgende Funktionen an: Möglichkeit der Bereitstellung von allgemeinen Informationsmaterialien zu Kindern beruflich Reisender in digitaler Form;        Möglichkeit der Bereitstellung von selbsterstellten Lehr- und Lernmaterialien in digitaler Form durch die Lehrkräfte der Stamm- und Stützpunktschulen sowie   durch die Bereichslehrkräfte; Austausch von Nachrichten durch die beteiligten Nutzergruppen (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte) und Videokommunikation zwischen den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern oder ihren Eltern. Durch die in DigLu implementierten Angebote ergibt sich für die Kinder beruflich Reisender eine neue Art der Lernkontinuität, die einen wichtigen Beitrag zu erfolgreichem Lernen leisten kann.

Für Mitte 2024 ist ein Beschluss zur verbindlichen Einführung des ländergemeinsamen Regelbetriebs von DigLu geplant.

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Beschulung von Kindern beruflich Reisender durch zwei Bereichslehrkräfte. Sie beraten beruflich reisende Eltern, die sich in Schleswig-Holstein aufhalten oder hier ihren Wohnsitz haben, bei der Organisation des regelmäßigen Schulbesuchs deren schulpflichtiger beziehungsweise berufsschulpflichtiger Kinder. Zugleich helfen sie bei der Auswahl der Schulen und bei Übergängen in andere Schularten.

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