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Die Grünen fordern die Politik zum Handeln bei den FSG-Nobiskrug-Werften auf
von Thomsen / Foerde.news
Flensburg - Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) steht erneut vor einer existenziellen Krise. Trotz zahlreicher Gespräche mit dem Investor und Eigentümer Lars Windhorst bleibt die Situation chaotisch und ohne Fortschritte. Mitarbeiter*innen der Werft haben ihre Löhne seit Wochen nicht erhalten und sind teilweise bereits freigestellt. Die FSG – Nobiskrug steht nahezu ohne Aufträge da, und es fehlt an einer stabilen und verlässlichen Führung, die das Unternehmen aus der Krise führen könnte.
In einem offenen Brief richten der Flensburger Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Leon Bossen, und der Europaabgeordnete Rasmus Andresen einen eindringlichen Appell an die Landesregierung Schleswig-Holsteins. Sie fordern mutige und unkonventionelle Schritte, um den Standort zu retten.
„Die Schwere der Situation ist uns allen bewusst. Wir nehmen das Engagement der Landesregierung deutlich wahr, und dafür möchten wir zunächst unseren aufrichtigen Dank aussprechen“, heißt es in dem Schreiben. Doch trotz der Bemühungen um eine Lösung auf privater Ebene sei die Lage festgefahren. „Es fehlt an Vertrauen. Es wurde alles versucht, doch die Gespräche mit dem Investor sind gescheitert“, so Bossen weiter.
Mitarbeiter*innen als Schlüssel zur Zukunft
Besonders dramatisch sei die Situation für die hochqualifizierten Fachkräfte, die derzeit ohne Bezahlung und ohne Perspektive dastehen. Diese, so Andresen, seien nicht das Problem, sondern die Lösung: „Die Mitarbeiter*innen haben das Potenzial, die notwendigen Transformationsprozesse voranzutreiben und die Zukunft der Werft aktiv zu gestalten. Was sie jedoch brauchen, ist eine verlässliche Führung.“
Die Bedeutung der Werftenindustrie für Deutschland könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, betonen die Politiker. Sie spiele eine zentrale Rolle im Güter- und Personentransport und sei essenziell für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft im Zuge des grünen Wandels. „Werften sind entscheidend, um innovative und klimafreundliche Technologien im maritimen Bereich voranzutreiben und die Mobilitätswende aktiv zu gestalten“, so Andresen.
Appell für staatlichen Einstieg
Bossen und Andresen machen keinen Hehl daraus, wen sie für die derzeitige Lage verantwortlich machen. „Ein Investor, der seine Belegschaft nicht bezahlt, sie freistellt und nichts unternimmt, um Aufträge sicherzustellen, hat keine Führung gezeigt“, heißt es deutlich in dem Schreiben.
Die beiden Politiker sehen nun das Land in der Verantwortung: „Es ist Zeit, dass Schleswig-Holstein Verantwortung übernimmt“, fordert Bossen. „Wir brauchen mutige Entscheidungen, und das bedeutet auch, unkonventionelle Wege zu gehen.“ Konkret fordern sie die Prüfung eines staatlichen Einstiegs in die Werft. „Geben Sie der Flensburger Werft eine Zukunft – ohne Lars Windhorst“, appelliert Andresen eindringlich.
Das Grundgesetz gebe hier den Weg vor: „Eigentum verpflichtet. Wenn die Zukunft der Werft auf dem Spiel steht, muss das Land bereit sein, in den Prozess einzusteigen und die notwendigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Transformation zu schaffen“, so Bossen. Ein staatlicher Einstieg könne die Wende bringen und der Region die Zukunft geben, die sie verdient.
Die Flensburger Werft, so der gemeinsame Tenor, sei ein Standort von nationaler Bedeutung, der nicht aufgegeben werden dürfe. „Nach all den gescheiterten Versuchen gibt es keinen Raum mehr für Zögern“, heißt es abschließend. „Jetzt ist die Zeit zu handeln.“
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