- Nachrichten - |
->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<- |
Der FUSS e.V: präsentiert Ergebnisse des Projektes >Gut gehen lassen<
von Thomsen / Foerde.news
Das Gehen soll in Flensburg künftig besser gehen. Dies ist die Quintessenz der jüngst vom Fachverband Fußverkehr Deutschland (kurz FUSS e. V.) vorgelegten Ergebnisse des Projekts "Gut gehen lassen". Im Rathaus präsentierte der FUSS e.V. seine Vorschläge für mehrere strukturelle Veränderungen sowie für insgesamt 22 bauliche Maßnahmen, die allesamt den Fußverkehr in Flensburg attraktiver und sicherer machen sollen. In den vergangenen anderthalb Jahren hat FUSS e.V. im Rahmen eines deutschlandweiten Projektes in insgesamt 5 Städten mittels verschiedener Veranstaltungsformate Hinweise von Stadtverwaltung, Kommunalpolitik und Zivilgesellschaft gesammelt, mittels einem Fußverkehrs-Check selbst Mängel identifiziert und aus alldem spezifische Verbesserungsvorschläge abgeleitet.
Untersucht wurde das sogenannte "Flensburger Y" zwischen Neumarkt und Hafen. Die bessere fußläufige Verknüpfung der beiden "Hotspots des Fußverkehrs" – gemeint sind die Altstadt mit der Fußgängerzone und die Promenade am Hafen – war einer der Schwerpunkte der Untersuchungen. Dringenden Handlungsbedarf sieht FUSS e.V. vor allem bei Fahrbahnquerungen, insbesondere in den Straßen Süderhofenden und Norderhofenden. Gehwege stellten sich stellenweise als deutlich zu schmal heraus, insbesondere in Bereichen, wo der Radverkehr ebenfalls im Seitenraum geführt wird. Hier kommen sich Zufußgehende und Radfahrende beinahe vorprogrammiert ins Gehege – während in den selben Abschnitten der motorisierte Verkehr auf zwei oder mehr Fahrspuren durch die Innenstadt geführt wird. Teilweise werden Zufußgehende zu Umwegen gezwungen, da Querungsmöglichkeiten fehlen. All das macht das Gehen in diesem Gebiet bislang beschwerlich.
Als positiv und sehr zeitgemäß hervorgehoben werden die jüngst entlang der Hafenpromenade angebrachten neuen Parkbänke sowie die auf vorherigen Stellplätzen angeordneten Sitz- und Liegeplattformen. Diese verhältnismäßig einfachen Maßnahmen sind am Puls der Zeit und werten den öffentlichen Raum enorm auf. Hingegen würden beispielsweise an der Kreuzung Hafendamm und der Straße Norderhofenden noch Verkehrslärm, Abgase und der alte Hauch der autogerechten Stadt dominieren.
Für die künftige Stadtgestaltung sieht FUSS e.V. dementsprechend auch große Potenziale: Mit dem Rückbau von Hafendamm und Süderhofenden zu stadtverträglichen Straßen, einer Aufwertung des ZOBs sowie der öffentlichen Erschließung des stillgelegten Bahndamms und Gestaltung eines anspruchsvollen Flensburger "High-Line-Parks" auf dieser Fläche könnten ganz neue Qualitäten für die Stadtmitte von Flensburg entstehen. In diesem Sinne plädiert FUSS e.V. nicht nur für Verbesserungen der Verkehrsart Gehen, sondern es gehe um die Aufwertung des öffentlichen Raums insgesamt. Hierfür brauche es mitunter allerdings etwas Mut der Stadtverwaltung und insbesondere die nötige kontinuierliche Rückendeckung durch die Kommunalpolitik.
"Die Ergebnisse des Projektes "Gut gehen lassen" werden in unsere Arbeit einfließen" versprach Stephan Kleinschmidt – zuständiger Dezernent der Stadt Flensburg. Einzelmaßnahmen ließen sich ggf. kurzfristig umsetzen, andere Hinweise würden in die mittel- und langfristig anstehenden Umgestaltungen bspw. im Rahmen des Sanierungsgebietes Westliche Altstadt einfließen.
"Zu-Fuß-Gehen ist mehr als eine Verkehrsart unter vielen", so Claudia Takla-Zehrfeld, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Klimaschutz. "Jede und jeder ist auch als Fußgänger*in im öffentlichen Raum unterwegs. Fußgänger*innen bewegen sich nicht nur von A nach B, sondern sie sind es, die aus einem Verkehrsraum ein belebtes, attraktives Stadtgebiet machen. Wenn wir es ihnen ermöglichen!".
Unterstütze auch du Förde.news – damit die Nachrichten weiterhin kostenlos bleiben können.
Förde.news bietet seit 2018 seriösen Lokaljournalismus kostenfrei an, finanziert durch Werbung. Wir verzichten auf ein Abomodell, um allen, auch finanziell schwächeren Personen, Zugang zu ermöglichen. Die Finanzierung allein durch Werbung reicht jedoch nicht aus, um die Kosten zu decken. Deshalb bittet Förde.news seine Leser und Leserinnen um Unterstützung durch das freiwillige Solidaritätszahlungsmodell „Förde.news - Zahl ich“, um qualitativ hochwertigen Journalismus weiterhin bieten zu können. Mehr Informationen dazu auf ->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-