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Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Flensburg: Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember 2024

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Die gestiegene Nachfrage nach Fachkräften bietet Chancen für Arbeitslose, insbesondere durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen. - Archivfoto: Thomsen

Flensburg. Im Agenturbezirk Flensburg, der die Stadt Flensburg sowie die Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Dezember 2024 erneut gestiegen. Die Agentur für Arbeit meldete 15.611 arbeitslos gemeldete Personen – ein Zuwachs von 534 Menschen (+3,5 %) im Vergleich zum November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 794 Personen (+5 %). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 6,1 Prozent (+0,2 Prozentpunkte).

Trotz dieser Entwicklung bleibt der Fachkräftebedarf in vielen Branchen hoch. „Der Arbeitsmarkt zeigt sich in einer stabilen Verfassung, trotz saisonaler Einflüsse und konjunktureller Herausforderungen“, erklärte Markus Hoell, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Flensburg. Besonders betroffen waren Branchen mit saisonalen Schwankungen, wie das Gastgewerbe und Teile des Handels.


Regionale Entwicklungen im Detail

Stadt Flensburg: Stabilisierung trotz Herausforderungen

In der Stadt Flensburg sank die Arbeitslosigkeit geringfügig auf 4.332 Personen (-0,8 %). Damit blieb die Region die einzige im Agenturbezirk, in der die Zahlen leicht rückläufig waren. Dennoch liegt die Arbeitslosenquote weiterhin hoch und erreichte 8,1 Prozent – deutlich über dem regionalen Durchschnitt. Die meisten Arbeitslosen wurden im Bereich des Jobcenters (SGB II) betreut, das 2.887 Personen registrierte. Trotz des Anstiegs im Vorjahresvergleich sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 2 Prozent auf 5.473.

Kreis Nordfriesland: Saisonale Einflüsse dominieren

Der Kreis Nordfriesland verzeichnete mit einem Anstieg um 8,9 Prozent (+429 Personen) die stärkste Zunahme im Agenturbezirk. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,5 Prozent (+0,4 Prozentpunkte). Besonders stark betroffen waren touristisch geprägte Regionen wie die Geschäftsstellen Westerland und Husum. In Nordfriesland meldeten 6.097 Personen Bürgergeld, was einem Anstieg von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Kreis Schleswig-Flensburg: Moderater Anstieg

Im Kreis Schleswig-Flensburg stieg die Zahl der Arbeitslosen um 2,4 Prozent (+140 Personen) auf insgesamt 6.043. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich leicht auf 5,5 Prozent. Auch hier zeigt sich ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere im Bereich der Grundsicherung (SGB II), die 67 Prozent aller Arbeitslosen betreute.


Geschäftsstellenbezogene Entwicklungen

Geschäftsstelle Husum: Moderate Zunahme

In Husum stieg die Arbeitslosigkeit um 3 Prozent auf 2.434 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 5,9 Prozent (+0,2 Prozentpunkte). Im Bereich SGB III (Agentur für Arbeit) verzeichnete die Region 43 zusätzliche Arbeitslose. Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb jedoch stabil, mit 93 neu gemeldeten Stellen im Dezember.

Geschäftsstelle Westerland: Starke saisonale Effekte

Auf Sylt, in der Geschäftsstelle Westerland, stieg die Arbeitslosigkeit um 33,5 Prozent auf 570 Personen. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,6 Prozent (+1,1 Prozentpunkte). Hauptgrund für den deutlichen Anstieg sind saisonale Schwankungen im Tourismus. Trotz des Rückgangs der Arbeitslosmeldungen im Rechtskreis SGB II bleibt die Region von hohen Schwankungen geprägt.

Geschäftsstelle Schleswig: Leichter Anstieg

In Schleswig stieg die Arbeitslosigkeit um 1,3 Prozent auf 3.138 Personen. Die Arbeitslosenquote erreichte 6,6 Prozent (+0,1 Prozentpunkte). Besonders stark betroffen war der Bereich der Grundsicherung, in dem 73 Prozent der Arbeitslosen betreut wurden.

Geschäftsstelle Kappeln: Kaum Veränderungen

Die Geschäftsstelle Kappeln meldete einen Anstieg um 6,5 Prozent (+49 Personen) auf 808 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,5 Prozent (+0,3 Prozentpunkte). Im Bereich SGB II sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent.

Geschäftsstelle Niebüll: Deutliche Steigerung

Die Geschäftsstelle Niebüll verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 9,3 Prozent (+130 Personen) auf 1.528 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,2 Prozent. Besonders im Bereich SGB III gab es mit 117 zusätzlichen Personen einen deutlichen Zuwachs.

Geschäftsstelle Tönning: Zweistellige Zuwachsraten

Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 13,5 Prozent (+84 Personen) auf 704 Arbeitslose war die Geschäftsstelle Tönning stark betroffen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,0 Prozent (+0,7 Prozentpunkte). Im Vorjahresvergleich zeigte sich hier der größte prozentuale Anstieg im Agenturbezirk.


Perspektiven für den Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Flensburg bleibt trotz saisonaler Schwankungen stabil. Die gestiegene Nachfrage nach Fachkräften bietet Chancen für Arbeitslose, insbesondere durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen. „Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende, und wir werden auch im kommenden Jahr intensiv daran arbeiten, passende Bewerberinnen und Bewerber zu vermitteln“, so Hoell. Besonders Branchen wie das Gesundheits- und Sozialwesen sowie technische Dienstleistungen bleiben zentrale Felder für neue Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit die konjunkturellen Herausforderungen durch den anhaltenden Fachkräftemangel kompensiert werden können.

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