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Tragischer Brand in Flensburg: 70-jährige Großmutter und 4-jähriger Enkel kommen ums Leben

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Flensburg - Am Donnerstagnachmittag (04.05.23) ereignete sich ein verheerendes Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Harrisleer Straße in Flensburg. Bei dem Unglück kamen zwei Menschen ums Leben, darunter eine 70-jährige Großmutter und ihr 4-jähriger Enkel. Mehrere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

"Das Feuer wurde der Leitstelle um 16:46 Uhr gemeldet", teilte der Chef der Berufsfeuerwehr auf Nachfrage von Förde.news mit.

Er erklärte weiter: "Um 16:47 Uhr wurden wir als Feuerwehr über den Brand informiert, und bereits etwa eine Minute später rückten die Rettungskräfte von der Wache aus."

Die Feuerwehrleute trafen um 16:55 Uhr am Einsatzort ein und hielten somit die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von 10 Minuten ein. "Sofort nach dem Eintreffen fingen wir an das Feuer zu Löschen", sagt Herzog. Kurz darauf wurde Großalarm ausgelöst und somit alle sechs freiwilligen Feuerwehren kamen zur Unterstützung an die Einsatzstelle.

"Das Feuer muss allerdings schon wesentlich früher ausgebrochen sein. Wenn jedoch niemand das Feuer meldet, können wir nicht ausrücken", betonte der Feuerwehrchef. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war das Treppenhaus ab dem 1. Stockwerk bereits nicht mehr vorhanden, wodurch ein Innenangriff unmöglich wurde, fügte er hinzu.

Die genaue Ursache für das Feuer ist noch unklar. Sandra Otte, Pressesprecherin der Polizei Flensburg, betonte jedoch, dass es keine Hinweise auf Fremdverschulden oder ein fremdenfeindliches Motiv gebe.

Von den neun verletzten Personen befinden sich sieben noch im Krankenhaus, allerdings wurde niemand lebensgefährlich verletzt. Die meisten Verletzungen resultieren aus den Sprüngen der Bewohner aus den Fenstern, um den Flammen zu entkommen. Anwohner der Harrisleer Straße halfen bei der Rettung der Hausbewohner, indem sie beispielsweise Matratzen und einen Container vor das Haus trugen, auf die die vom Feuer eingeschlossenen Personen springen konnten.

Während des Brandes versammelten sich zahlreiche Schaulustige vor Ort. Laut Sandra Otte wurden mehrere Videos von betroffenen Personen aufgenommen und in den sozialen Medien geteilt. Strafrechtliche Prüfungen wurden eingeleitet. Bislang ist jedoch keine aktive Behinderung von Rettungskräften bekannt, dies wird aber weiterhin geprüft.

Der Feuerwehrchef erklärte dazu: "Dank der vielen hilfsbereiten Bürger konnte Schlimmeres verhindert werden." "Ohne diese Maßnahmen hätten wir wahrscheinlich mehr Verletzte und Tote zu beklagen gehabt", erläuterte Herzog bei einer Pressekonferenz am Abend.

Am Tag danach verschafften sich  Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer und Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack einen Überblick über die Lage und zeigten sich erschüttert über das Ausmaß der Tragödie. Sie ließ sich vom Chef der Berufsfeuerwehr Flensburg den Verlauf schildern und drückte ihr Mitgefühl aus.

Die Veröffentlichung und das Teilen der angefertigten Videos in den sozialen Medien verurteilte sie jedoch aufs Schärfste. "Es muss geprüft werden, inwiefern dies den Straftatbestand des Gaffens erfüllt", betonte die Innenministerin. Auch ihr liegen die Videos vor. Dazu stellt sie ebenfalls klar: „Es waren hier sehr viele Menschen, die helfen wollten und geholfen haben.“

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