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Studt kritisiert zunehmende Handyverstöße am Steuer

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Studt kündigte für 2017 einen deutlichen Überwachungs- und Aufklärungsschwerpunkt der Landespolizei unter dem Motto „Runter vom Gas – Finger weg vom Handy“ an. Foto:Flensburger-Stadtanzeiger.de

nnenminister Stefan Studt kritisiert zunehmende Handyverstöße am Steuer und kündigt Überwachungsschwerpunkt der Landespolizei an

 

KIEL. Die Zahl der Verkehrsunfälle im Land ist 2016 um 2,4 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist vor allem auf Sachschadensunfälle, denen geringfügiges Fehlverhalten zugrunde liegt und die von der Polizei nicht aufgenommen werden, zurückzuführen (+2,9%). Die Steigerungsrate der qualifizierten Verkehrsunfälle lag dagegen bei 0,6%.  „Das ist keine erfreuliche Botschaft, allerdings auch keine Überraschung angesichts der steigenden Fahrzeugzulassungen und zunehmender Verkehrsdichte im Land“, sagte Innenminister Stefan Studt bei der Vorstellung der Verkehrssicherheitsberichtes heute (2. März) in Kiel. Er appellierte an die Verkehrsteilnehmer, sich im Straßenverkehr an die Regeln zu halten: „Verhalten Sie sich so, wie sie von anderen erwarten, dass sie sich verhalten, um ihre eigene Sicherheit nicht zu gefährden.“

 

Die Zahl der im Straßenverkehr Verunglückten blieb trotz des Anstiegs der Gesamtunfallzahlen annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (+0,2%). Bei den schwerverletzten Verkehrsteilnehmern wurde ein Rückgang verzeichnet (-0,7%). 114 Menschen erlitten tödliche Verletzungen, das waren 7 mehr als 2015. Die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Verkehrsteilnehmer bewegt sich seit 2010 auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau und unterliegt nur geringen Schwankungen.

 

Wie in den vergangenen Jahren gibt es weiterhin drei Hauptunfallursachen: An erster Stelle stehen Vorfahrtsmissachtungen und Fehler beim Abbiegen mit jeweils 17%. Danach wurde die nicht angepasste Geschwindigkeit bei 14% der aufgenommenen Verkehrsunfälle ermittelt. Eine wichtige Unfallursache sind zudem die sogenannten  „Anderen Unfälle“ mit einem Anteil von rund 12 %. Sie gehen maßgeblich auf die verbotene Handynutzung beim Autofahren zurück. Die Landespolizei Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr 24,4% mehr Handyverstöße als 2015 festgestellt. 11.507 Fahrzeugführer telefonierten oder tippten SMS beim Fahren.

 

Innenminister Studt: „Es braucht nur ein paar schnell getippte Buchstaben, die schon zur tödlichen Katastrophe führen können. Ich begrüße, dass die Straßenverkehrsordnung derzeit angepasst wird und Verstöße gegen das Handyverbot künftig mit höheren Bußgeldern geahndet werden. Wer am Lenkrad auf dem Handy oder Tablet tippt, sollte empfindlich zur Kasse gebeten werden.“

 

Studt kündigte für 2017 einen deutlichen Überwachungs- und Aufklärungsschwerpunkt der Landespolizei unter dem Motto „Runter vom Gas – Finger weg vom Handy“ an. Bereits im März wird im Rahmen der europaweiten TISPOL-Kontrollen (TISPOL: Traffic Information System Police) eine landesweite Kontrollaktion stattfinden.

 

 

Weitere wesentliche Erkenntnisse des Verkehrssicherheitsberichts:

 

  • Weniger verunglückte Kinder

Im vergangenen Jahr verunglückten weniger Kinder (-3,6%) auf Schleswig-Holsteins Straßen trotz gestiegener Unfallzahlen (+6,9%). In der Langzeitbetrachtung ist jedoch sowohl bei den Verkehrsunfällen als auch bei den verunglückten Kindern eine negative Tendenz zu verzeichnen. Kinder verunglücken zunehmend nicht nur als Radfahrer sondern auch als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen. Sie werden besonders in ländlichen Regionen vermehrt mit dem Pkw zur Kita oder Schule gebracht. Eine ordnungsgemäße Sicherung im Fahrzeug ist entscheidend für die Reduzierung der Unfallfolgen.

 

  • Weniger Motorrad-Unfälle, weniger verunglückte Motorradfahrer

Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern weisen seit Jahren eine rückläufige Entwicklung auf. Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist in den letzten 10 Jahren um 22,8% gesunken. Im vergangenen Jahr wurden 7,8% weniger Motorradfahrer verletzt oder getötet. 17 Motorradfahrer starben. Das ist der niedrigste Wert seit Einführung der Verkehrsunfallstatistik. Weiterhin am stärksten gefährdet ist die Altersgruppe zwischen 45 und 65 Jahren, die nach jahrelanger Abstinenz das Motorradfahren wieder für sich entdecken.

 

  • Weiterer Anstieg der Unfälle mit Güterkraftfahrzeugen

Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen ist in den letzten fünf Jahren um 19,9% angestiegen. In diesem Vergleichszeitraum wurden 22,8% mehr Verkehrsteilnehmer verletzt oder getötet. Der seit Jahren steigende gewerbliche Güterverkehr bringt besonders auf den Bundesautobahnen steigende Unfallzahlen mit sich. Hier ereigneten sich 31,9% der aufgenommenen Verkehrsunfälle mit Güterkraftfahrzeugen.

 

  • Alkohol- und Drogenunfälle besonders schwerwiegend

Die Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol haben in den letzten 10 Jahren um 29,4% abgenommen. In diesem Vergleichszeitraum wurden 34,8% weniger Verkehrsteilnehmer verletzt oder getötet. Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Drogen weisen hingegen eine gegenteilige Tendenz aus. Mit 198 Unfällen und 118 Verunglückten ist der Anteil an der Gesamtunfalllage jedoch immer noch sehr gering. Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol und anderen berauschenden Mitteln haben häufig schwere Folgen für Leib und Leben der Verkehrsteilnehmer. Fast die Hälfte der Unfälle hatte Personenschaden zur Folge, bei jedem dritten Unfall unter dem Einfluss von Alkohol wurden Unfallbeteiligte schwer oder tödlich verletzt.

 

  • „Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“: bei mehr als jedem 5. Verkehrsunfall flüchtet ein Beteiligter

Verkehrsunfälle, bei denen sich ein Unfallbeteiligter unerlaubt vom Unfallort entfernte, nehmen seit Jahren erheblich zu. In den letzten 10 Jahren stieg die Anzahl der von der Polizei aufgenommenen Verkehrsunfallfluchten um 22,9%. Die Landespolizei Schleswig-Holstein ein neues einfaches und effektives Verfahren zur Sicherung und Auswertung von Spuren an Fahrzeugen entwickelt und wird es landesweit einführen. Hierdurch können Unfallbeteiligte gezielter ermittelt und fingierte Verkehrsunfälle aufgedeckt werden.

 

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