Süderbrarup - Über eine Entfernung von rund 30 Kilometern haben sich zwei Insassen eines Audi am Sonntagabend eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei geliefert. Vermutlich flüchteten sie vor den Beamten, weil der Wagen als gestohlen gemeldet war.
Nach Angaben eines Sprechers der Regionalleitstelle war den Beamten der schwarze Audi A3 mit Kennzeichen aus dem Kreis Dithmarschen kurz vor 20.30 Uhr im Schleswiger Stadtteil Friedrichsberg aufgefallen und sollte einer Kontrolle unterzogen werden. Auf das Anhaltesignal reagierte der Fahrer aber nicht und gab stattdessen Gas, um vor den Beamten zu flüchten. Bei der Abfrage des Kennzeichens stellten die Polizisten dann fest, dass der Wagen zur Fahndung ausgeschrieben war, da er als gestohlen gemeldet war. Sie forderten daraufhin Unterstützung durch mehrere weitere Streifenteams an, um den Wagen zu stoppen.
Dessen Fahrer setzte seine Fahrt jedoch zunächst unbeeindruckt von dem immer größer werdenden Polizeiaufgebot fort. Nach Angaben von Augenzeugen raste er mit stark überhöhter Geschwindigkeit davon und reduzierte sein Tempo auch nicht, als er durch die Ortschaften entlang der Bundesstraße in Richtung Kappeln fuhr.
Zwischen Süderbrarup und Kappeln legten die Beamten dann vor dem flüchtenden Audi A3 sogenannte „Stop-Sticks“ auf die Fahrbahn. Dabei handelt es sich um Nagelsperren, die beim Überfahren die Reifen durchstechen und die Luft entweichen lassen. Dieser Anhalteversuch gelang dann auch. Mit den immer platter werdenden Reifen blieb dem unrechtmäßigen Fahrer nichts anderes übrig, als sich geschlagen zu geben und das Fahrzeug in eine Bushaltestelle in Höhe Dollrotthof zu steuern und dort abzustellen. Die mittlerweile zahlreichen Streifenwagen, die den flüchtenden Audi verfolgten, waren sofort zur Stelle und konnten beide Insassen aufhalten. Der männliche Fahrer wurde vorläufig festgenommen und auf die Dienststelle gebracht, wo die weiteren Ermittlungen geführt werden. Zum Geschlecht des Beifahrers konnte die Polizei bisher ebenso wenig Angaben machen wie zum Alter beider Autoinsassen.
Der Besitzer des Wagens selbst hatte den Diebstahl seines Autos am Nachmittag in zahlreichen Gruppen des sozialen Netzwerks Facebook gepostet und um Mithilfe gebeten. Nach seinen Angaben war ihm das Fahrzeug an einer Tankstelle in Wesselburen im Kreis Dithmarschen gestohlen worden. Der Mann wird sich vermutlich freuen, das sein Auto trotz der Flucht mit hohem Tempo vor der Polizei bis auf die platten Vorderreifen weitgehend unbeschädigt geblieben ist. Zunächst wurde der Wagen jedoch durch ein Abschleppunternehmen sichergestellt.
Ob es sich bei denen mit dem Fahrzeug gestoppten Insassen auch um die Diebe des Fahrzeugs handelt ist bislang unklar.