Flensburg/ iwe – Bei knapp 3.000 Einsätzen pro Jahr für das am Flensburger St.-Franziskus-Hospital stationierte Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) gelten für das Personal, aber auch für das Material höchste Anforderungen. Nach rund fünf Jahren wurde nun ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt.

Genau zu 2.916 Einsätzen wurde das durch einen Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter sowie den diensthabenden Notarzt besetzte Fahrzeug im vergangene Jahr alarmiert. Immer dann, wenn lebensbedrohliche Erkrankungen, starke Schmerzen oder schwerverletzte Personen vor ihrem Transport in die Klinik adäquat behandelt werden müssen, rückt „Florian Flensburg 52/82-01“ mit Blaulicht und Martinshorn aus. Nicht selten geht es bei der Rettung von Menschenleben um jede Minute.

Daher sind die Einsatzkräfte auf ein schnelles, sicheres und gleichzeitig geräumiges Fahrzeug für den Transport von Personal und Ausrüstung angewiesen.

Daher fiel die Wahl, wie beim Vorgängerfahrzeug auch, auf einen Volkswagen T5 als Basisfahrzeug. Es wird von einem 184 PS starken Dieselmotor mit Automatikgetriebe angetrieben und verfügt über Allradantrieb, um auch abseits befestigter Straßen und bei widrigen Straßenverhältnissen schnell an den Einsatzort zu gelangen.

Mit der Indienststellung des neuen Fahrzeuges wird das bisherige, ebenfalls auf einem VW T5 basierende NEF, zum Ersatzfahrzeug. Der bisher als Ersatzfahrzeug vorgehaltene BMW X5 wird nach nun beinahe zwölf Jahren im Einsatzdienst nicht mehr für den Transport des Notarztes eingesetzt. Was mit diesem Fahrzeug passiert, ist nach Angaben von Berufsfeuerwehr-Chef Carsten Herzog noch nicht endgültig geklärt. „Entweder wird das Fahrzeug meistbietend verkauft oder es wird für den Notarzt-Standort der Marineschule Mürwik zur Verfügung gestellt, der uns tagsüber bei Paralleleinsätzen unterstützt“, so Herzog. Als dritte Variante für die weitere Verwendung des Fahrzeuges ist noch der Verkauf an eine Hilfsorganisation im Gespräch.

Fahrzeugtechnisch ist das neue Einsatzfahrzeug mit einem Navigationssystem, einem Analog- und Digitalfunkgerät sowie einem Mobiltelefon ausgestattet. Neben den beiden Sitzen für Rettungsassistent und Notarzt befindet sich im Fahrgastraum ein weiterer Sitzplatz für Praktikanten. Dort befindet sich auch ein Kühl- und Wärmeschrank für Medikamente, die temperaturempfindlich sind und entsprechend gelagert werden müssen. Weiteren Platz finden dort Schutzhelme für die Besatzung sowie Notfalltaschen für verschiedene Gegenstände.

Der größte Teil der Notfallausrüstung befindet sich jedoch hinter der Heckklappe des Transporters, die mit einer gelb-roten, reflektierenden Beklebung für bessere Sichtbarkeit im sorgt. Für eine gute Warnehmung des Fahrzeuges bei Einsatzfahrten sollten zwei auf dem Dach installierte Blaulichtbalken in LED-Technik sorgen. In dem hinteren Balken sind zudem gelbe Warnblitzer installiert, die das NEF an der Einsatzstelle zusätzliche gegen den rückwärtigen Verkehr absichern. Weitere Blitzleuchten in blau und gelb sind in der Heckklappe installiert und sichtbar, sobald diese geöffnet ist.

Ein Notarzt-Einsatzfahrzeug der Flensburger Berufsfeuerwehr legt in einer Dienstzeit von fünf Jahren über 200.000 Kilometer zurück.