Neue Rettungswache Nord eingeweiht
| von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – Mit der feierlichen Übergabe der neuen Rettungswache Nord an die Berufsfeuerwehr Flensburg und den Rettungsdienst setzt die Stadt ein deutliches Zeichen für die Stärkung ihrer Sicherheitsinfrastruktur. Bürgermeister Henning Brüggemann würdigte die Einweihung als „Meilenstein“ und betonte, dass der Bau nicht nur ein organisatorisches, sondern auch ein technisches und finanzielles Großprojekt gewesen sei. „Ich habe heute bewusst Schwarz getragen“, so Brüggemann, „um die Bedeutung dieser Leistung zu unterstreichen.“ Die neue Wache steht dabei stellvertretend für eine strategisch geplante Modernisierung – begonnen mit der Rettungswache West, fortgeführt über die Feuerwehr Weiche und aktuell mit dem Bau der Freiwilligen Feuerwehr Innenstadt. Weitere Projekte wie in Tarup oder die Erneuerung der Hauptfeuerwachen stehen bereits in Aussicht.
Brüggemann erinnerte an die Herausforderungen der Standortsuche: „In einer verdichteten Stadt wie Flensburg ist geeigneter Baugrund knapp.“ Erste Pläne in der Nähe der Stadtwerke zerschlugen sich, letztlich fiel die Entscheidung auf einen ehemaligen Park-and-Ride-Parkplatz am Nordkreuz – eine Fläche, die bereits vor Jahren teilweise umgewidmet worden war. Die ersten Planungen begannen 2020, doch auch das gewählte Grundstück erwies sich als baulich anspruchsvoll. Trotz topographischer und baurechtlicher Hürden wurde das Gebäude erfolgreich errichtet – nach neuesten technischen Standards und mit ökologischer Verantwortung: LED-Beleuchtung, Wärmepumpe, Photovoltaik – alles Bestandteil eines modernen, nachhaltigen Betriebskonzepts. Die Baukosten belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro und sollen langfristig über Krankenkassen refinanziert werden.
Auch Karsten Sörensen, CDU-Politiker und Vorsitzender des Ausschusses für Bürgerschutz und Ordnung, lobte die neue Wache. Sie sei ein bedeutender Fortschritt für die Stadtteile im Flensburger Norden, insbesondere Klues, Harrislee und die grenznahen Regionen wie Kupfermühle oder Padborg. Die neue Lage erlaube deutlich kürzere Einsatzzeiten – im besten Fall könnten Rettungsfahrzeuge binnen drei bis fünf Minuten an der Grenze sein.
Wenn keiner Hilfe braucht, darf der Rettungsdienst auch mal entspannen
Sörensen betonte, wie intensiv und vielschichtig die Standortprüfungen verliefen, bis man sich für das jetzige Gelände entschied. Gleichzeitig unterstrich er die politische Verantwortung, weiterhin Druck zu machen: „Wir werden als Politik weiter den Finger in die Wunde legen – etwa für eine neue Wache Ost, eine moderne Hauptfeuerwache oder bessere Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehren.“

Abends zum Ausruhen gibt es auch kleine Zimmer auf der neuen Wache
Sabine Schult, Abteilungsleiterin des Rettungsdienstes, führte die Gäste anschließend durch das neue Gebäude. Besonders betonte sie die durchdachte Architektur mit einem Fokus auf Aufenthaltsqualität, Funktionalität und Hygiene. Es gibt getrennte Umkleidebereiche mit modernen Wäschesystemen, eine interne Logistik für Schutzkleidung und eine Materiallogistik auf dem neuesten Stand. „Wir haben erstmals das Lager der Zukunft umgesetzt“, erklärte Schult. Neue, intelligente Ausgabeschränke ermöglichen eine präzisere Lagerhaltung und erfüllen gleichzeitig die landesweiten Standards für Einsatzbereitschaft.
Der Leiter der Berufsfeuerwehr Flensburg Carsten Herzog ergänzte, dass der neue Standort auch den stark ausgelasteten Standort Munketoft entlaste. „Dort platzt die Hauptwache seit Langem aus allen Nähten – ein Ausbau war nicht mehr möglich.“ Ein weiterer praktischer Vorschlag sei in Prüfung: Um Autofahrer, die von der B200 oder der Harrisleer Umgehung kommen, frühzeitig auf ausrückende Einsatzfahrzeuge hinzuweisen, wird über eine spezielle Ampellösung nachgedacht. Da sowohl Landes- als auch städtische Zuständigkeiten am Nordkreuz ineinandergreifen, sei die Umsetzung allerdings komplex.
Mit der heutigen Schlüsselübergabe endet eine jahrelange Planungs- und Bauphase – und beginnt eine neue Ära für den Rettungsdienst im Norden der Stadt. Bürgermeister Brückemann brachte es zum Abschluss auf den Punkt: „Wir haben geliefert – und wir können stolz darauf sein.“
Mit dem neuem System, schneller das nötige Material finden