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Mutige Ersthelfer statt Gaffer: Nachbarn retten Leben bei Brandkatastrophe in der Harrisleer Straße

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Ohne das beherzte Eingreifen der Nachbarn wären vermutlich noch mehr Verletzte und eventuell weitere Tote zu beklagen gewesen - Fotos: Soisakhu / Thomsen

Die Stadt ist tief erschüttert. Nach dem katastrophalen Brand in der Harrisleer Straße, bei dem eine 70-jährige Frau und ihr 4-jähriger Enkel tragischerweise ihr Leben verloren. Insgesamt wurden neun Personen verletzt, von denen drei auf der Intensivstation behandelt werden mussten.

Obwohl der verheerende Brand in der Harrisleer Straße bereits das Stadtgespräch in Flensburg beherrscht, sind leider auch die vielen Schaulustigen und Gaffer zum Thema geworden. In den von Gaffern angefertigten Videos ist zu sehen, wie hilfsbereite Nachbarn zur Stelle sind und Matratzen sowie Müllcontainer unter den Fenstern positionieren, sodass Kinder und Erwachsene aus dem brennenden Haus ins Freie springen konnten. Zu diesen couragierten Ersthelfern zählen auch Dan Paun und Shalaw Darwesh. In diesem Artikel möchten wir die Geschichten hinter den Helden der Brandkatastrophe erzählen und ihre selbstlosen Taten ins Licht rücken.

Dan Paun, 38, wohnt direkt gegenüber des Brandhauses und bemerkte das Feuer frühzeitig. Trotz der dichten Rauchentwicklung und Flammen stürmte er sofort zur Hilfe. "Ich habe einfach den Kopf ausgeschaltet und wollte nur noch helfen", sagt Paun. „Ich habe mich einfach unter das Fenster gestellt und die Frau oben im zweiten Stock ermutigt, ihre Kinder herunterzuwerfen“. erklärt Paun weiter. Er fing zwei Kinder und deren Mutter, die aus dem zweiten Stock sprangen, um den Flammen zu entkommen. Alle drei konnten gerettet werden. Paun erlitt dabei Prellungen und Schürfwunden an seinem Arm, sieht aber das Wohl der Geretteten als wichtiger an.

Shalaw Darwesh, 39, Betreiber von "Paschis Kiosk" gegenüber der Brandstelle, wurde ebenfalls auf das Feuer aufmerksam und eilte zur Hilfe. Er versuchte, ins Haus zu gelangen, um weitere Menschen zu retten, doch der Rauch und die Flammen machten ihm den Weg im Treppenhaus unmöglich. Darwesh half anschließend bei der Organisation von Matratzen als Sprungpolster und der Suche nach einer passenden Leiter für Rettungsversuche. „Ich habe dann eine Leiter geholt“, berichtet er. Allerdings erwies sich die erste Leiter als zu kurz, um die Menschen im zweiten Stock erreichen zu können. Rasch organisierte er gemeinsam mit anderen Anwohnern eine längere Leiter, um den Eingeschlossenen zu Hilfe zu eilen.

„Wir haben alles versucht, um die Frau hinter dem Fenster zu retten“, sagt Darwesh, sichtlich bewegt und den Tränen nahe. Aufgrund der Brandausbreitung mussten sie ihre Rettungsversuche schließlich abbrechen. „Leider hat die Frau den Brand nicht überlebt“, weiß Darwesh. „Wir sind alle geschockt und fassungslos, was hier passiert ist“, fasst er die Stimmung in der Nachbarschaft zusammen.

Die Gemeinschaft zeigt sich geschockt und fassungslos angesichts der Tragödie. Die zahlreichen Ersthelfer, die vor Ort waren und sogar ihre Hände einsetzten, um die vom Feuer eingeschlossenen Menschen aufzufangen, haben jedoch gezeigt, wie stark der Zusammenhalt in der Nachbarschaft ist. Am Tag nach dem verheerenden Brand wurde Darweshs Kiosk zum Treffpunkt für die Nachbarschaft. Gemeinsam sprachen sie über das Erlebte, um die traumatischen Ereignisse verarbeiten und gegenseitige Unterstützung bieten zu können.

Die Flensburger haben an einem Bauzaun ihre Anteilnahme bekundet, indem sie dort Blumen und Stofftiere niederlegten, um den Opfern des tragischen Brandes zu gedenken und ihre Solidarität auszudrücken.

Ohne das beherzte Eingreifen der Nachbarn wären vermutlich noch mehr Verletzte und eventuell weitere Tote zu beklagen gewesen. Alle Hilfsorganisationen, Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer sind sich einig: Das Verhalten der Nachbarn war goldrichtig.

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