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Jerusalema Challenge wird teuer: Warner Music fordert Geld von Polizei und Feuerwehr

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Deutschland - Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Youtube-Video der Polizei NRW - Foto: Screenshot Youtube- Polizei NRW

In ganz Deutschland tanzten Polizisten, Feuerwehrleute und Pflegerinnen zu dem Lied "Jerusalema" gegen den Corona-Frust an. Doch das kann nun eine teure Tanzeinlage werden, denn der Konzern und Rechteinhaber des Liedes fordert von diversen, teils ehrenamtlichen Organisationen eine Lizenzgebühr.

Wie der FOCUS-Online berichtet, hat bereits das NRW-Innenministerium bezahlt. Einst wie zu dem Pharrell Williams Sommerhit „Happy“ aus dem Jahre 2014, tanzen in dem Video mehrere Personen ein paar Schritte nach. In diesem Fall: Ein Fuß nach vorne, viermal auf den Boden tippen, auf das andere Bein wechseln und anschließend diesen Fuß wieder viermal auf den Boden tappen. Dabei dröhnt im Hintergrund der Gutelaunehit „Jerusalema“. Aus diesem Trend wurde ein Hype und es wurden wie in einem Schneeballsystem andere Organisationen in den Social-Media Netzwerken markiert und aufgefordert, selber zum Song zu tanzen. Das Lied selber stammt vom 25-jährigen Musikproduzenten und DJ aus Südafrika mit dem Künstlernamen „Master KG“, der bürgerlich Kgaogelo Moagi heißt.

In all dem Corona-Frust war der Tanz oder auch andere Challenges eine willkommene Abwechslung. Doch was Recht ist, ist nunmal Recht und so fordert Warner Music Gebühren für die Nutzung des Songs. Laut Informationen von FOCUS-Online wohl auch mehrere tausend Euro. Viele Organisationen aber auch Privatunternehmen haben wohl schon Post von Warner bekommen, so FOCUS-Online weiter. Für viele Vereine und Privatleute ist die Aufforderung eine Katastrophe. Eine kleinere Feuerwehr hat einfach das Geld nicht um tausende Euros zu bezahlen.

Eine gütliche Vereinbarung mit Warner Music scheint es wohl nicht zu geben. Warner Music Group Deutschland mit Sitz in Hamburg äußerte sich ebenfalls am Freitagabend zu einer Anfrage von FOCUS Online, wie wir im Wortlaut hier veröffentlichen. Ein Unternehmenssprecher erklärte: „Wir lieben die Tatsache, dass die Fans hinter 'Jerusalema' stehen. Aber wenn Organisationen in Deutschland den Song nutzen, um sich selbst zu promoten, sollten sie sich unserer Meinung nach eine Synchronisationslizenz sichern.“ Tatsächlich seien „viele Unternehmen“ auf Warner zugekommen, um eine solche Lizenz zu erhalten. „In einigen Fällen haben wir uns an die Organisationen gewandt, um mit ihnen über eine Lizenzierung zu sprechen, wobei wir ihre unterschiedlichen Umstände berücksichtigt haben.“ Der Warner-Sprecher weiter: „In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass Künstler und Künstlerinnen für ihre Musik bezahlt werden, wenn sie von Dritten genutzt wird, um ihre Reputation zu steigern."

Ein Anwalt aus Dresden spricht da eher Klartext und nennt das Vorgehen von Warner Music laut FOCUS-Online einen „wahnsinnigen Skandal“, „Abzocke vor dem Herrn“.

Unserer Redaktion liegen diverse E-Mails von verschiedenen Organisationen aus Flensburg und dem Land vor, in denen darauf hingewiesen wird „NICHT“ an dieser Challenge teil zunehmen.

Die Redaktion von Förde.News findet: „Es sollte zwar jedem klar sein, dass man weder fremde Bilder noch Musik einfach verwenden darf. Jedoch sollte man auch mal „Fünfe“ gerade sein lassen können. Das Lied hätte durch den Hype der Challenge nicht so viel Geld und Bekanntheit eingebracht.“

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