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Großfeuer zerstört ehemalige Muschelfabrik: Die Rauchsäule war selbst von Föhr aus zu sehen

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Dagebüll - Die Rettungsleitstelle in Harrislee löste die Warn-Apps aus, um die Bevölkerung aufzufordern, die Fenster und Türen zu schließen - Fotos: Iwersen

Ein Großfeuer hat in der Nacht zum Montag die ehemalige Muschelfabrik im Deichwanderweg zerstört - verbunden mit einer massiven Rauchentwicklung, die selbst in Wyk auf Föhr noch zu sehen war. Anwohner wurden aufgefordert Fenster und Türen zu schließen - auch auf die Inseln und Halligen.

Zeugen hatten den Brand der abgelegenen und stillgelegten Fabrik gegen 22 Uhr gemeldet - doch als die ersten Einsatzkräfte wenig später eintrafen, hatte sich das Feuer schon weit ausgebreitet. „Als wir eintrafen, stand eine Halle schon in Vollbrand und die Flammen hatten auch eine weitere Halle erfasst“, schildert der stellvertretende Amtswehrführer des Amtes Südtondern, Lutz Boysen.

Während die Einsatzkräfte der fünf alarmierten Feuerwehren Dagebüll-Fahretoft-Waygaard, Galmsbüll, Emmelsbüll, Ockholm und Niebüll-Deezbüll mit den Löscharbeiten an der Halle begonnen, löste die Rettungsleitstelle in Harrislee die Warn-Apps aus, um die Bevölkerung aufzufordern, die Fenster und Türen zu schließen - und das nicht nur auf dem Festland, sondern auch auf den Inseln und Halligen. „Anfangs zog der Rauch genau in Richtung Nordsee“, so Boysen.

Die massive Rauchsäule war selbst von Föhr aus noch deutlich zu sehen.

Die Löscharbeiten an der Brandstelle gestalteten sich indes schwierig. Da das Gebäude aufgrund des fortgeschrittenen Brandes stark einsturzgefährdet war, konnten die rund 80 Feuerwehrleute nur von außen löschen - und kamen nur schwer an die Glutnester heran. „Wir mussten die Blechplatten der Fassade aufsägen, um das Feuer im Inneren löschen zu können“, erklärt Lutz Boysen das Vorgehen. Eine wertvolle Hilfe war auch die Drehleiter der Feuerwehr Niebüll-Deezbüll, mit der der Brand von oben gelöscht werden konnte.

Um genügend Löschwasser an die Brandstelle zu bekommen, musste auch mit mehreren Pumpen Wasser aus den Sielzügen über den Deich an die Brandstelle gepumpt werden.

Eine Halle des Komplexes wurde durch den Brand völlig zerstört. Eine zweite, größere Halle wurde schwer beschädigt. Lediglich eine kleinere Halle im rückwärtigen Bereich blieb von dem Feuer verschont.

Noch in der Nacht sollte auch ein Bagger anrücken, um Teile der Gebäude abzutragen, sodass die Feuerwehrleute alle Glutnester mit Wasser und Schaum ablöschen konnten.

Lutz Boysen rechnete kurz nach Mitternacht damit, dass die Löscharbeiten bis zum frühen Morgen andauern werden.

Völlig unklar ist indes noch die Ursache des Großfeuers. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und die Brandstelle beschlagnahmt.

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