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Flensburg ohne Sirenen: Bundesweiter Warntag auch in Schleswig-Flensburg und Nordfriesland
von Heiko Thomsen / Foerde.news

Flensburg - Am 14. September wird es wieder laut – jedenfalls in vielen Teilen Deutschlands. Ab 11:00 Uhr klingeln die Smartphones, und in vielen Regionen heulen die Sirenen, denn der bundesweite Warntag findet statt. Ziel ist es, die Bevölkerung über die bestehenden Warnmöglichkeiten im Katastrophenfall zu informieren und die technischen Systeme zu testen.
In den Städten und Gemeinden, auch in Nordfriesland und im Kreis Schleswig-Flensburg, ertönt der auf- und abschwellende Heulton einer Sirene für eine Minute. Nach etwa 45 Minuten wird eine Entwarnung in Form eines konstanten Heultons signalisiert. Doch in Flensburg könnte es ruhig bleiben: Obwohl vor etwa eineinhalb Jahren beschlossen wurde, neue Sirenen anzuschaffen, wird diese Neuerung erst für 2024 in Betrieb genommen. Ein Schallgutachten muss erstellt und geeignete Standorte gefunden werden.
Aber warum ist der Warntag so wichtig? Boye Hach, Leiter des Brand- und Katastrophenschutzes der Kreisverwaltung, erklärt: "Es geht darum, die Bevölkerung dazu aufzufordern, auf Durchsagen im Radio zu achten und einen Blick in die Warn-App NINA zu werfen." Es ist ein Testlauf für echte Notfälle wie schwere Stürme, Überschwemmungen, Stromausfälle oder chemische Unfälle.
Doch nicht nur die Sirenen sind im Einsatz. Digitale Warnkanäle spielen eine immer größere Rolle. Smartphones werden beispielsweise über den Mobilfunkstandard "Cell-Broadcast" gewarnt. Eine Liste der kompatiblen Geräte finden Bürger unter www.bbk.bund.de/cellbroadcast. Auch die Warn-Apps "NINA" und "KATWARN" sind wichtige Instrumente. "Im Ernstfall würden wir auch über Lautsprecherwagen, die Website www.nordfriesland.de und den Social-Media-Auftritt des Kreises informieren", ergänzt Hach.
Neu in diesem Jahr: Im Kreisgebiet werden Warnungen auch über die Frequenzen des Amateurfunks herausgegeben.
Die Teilnahme der Kommunen am Warntag ist freiwillig, aber von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht nur um Technik, sondern auch um Aufklärung. Der Kreis weist darauf hin, dass das Heulen der Sirenen bei älteren Menschen, Kindern und Geflüchteten aus Kriegsgebieten Ängste auslösen kann. Deshalb ist es wichtig, vorab zu informieren. Mehrsprachiges Informationsmaterial steht unter www.bbk.bund.de/bundesweiter-warntag zur Verfügung.
Möglichst viele Menschen sollen erreicht und sensibilisiert werden – für das, was hoffentlich nie eintreten wird, aber für das man vorbereitet sein sollte.