Flensburg - Ein Feuer in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses hat am Mittwochabend für eine Vollsperrung der Harrisleer Straße gesorgt - doch nicht alle Autofahrer respektierten die Maßnahme, die vor allem dem Schutz der Einsatzkräfte dient.
Es war eigentlich nur ein kleiner Brand: Am Mittwochabend bemerkten die Bewohner einer Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Harrisleer Straße, dass aus dem Elektroverteiler in ihrer Wohnung Rauch drang und es nach Feuer roch.
Sofort wählten sie den Notruf, worauf der Löschzug der Berufsfeuerwehr die Freiwillige Feuerwehr Klues, ein Rettungswagen und die Polizei anrückten. Um einen sicheren Platz für die Arbeiten der Einsatzkräfte zu schaffen, wurde die Straße voll gesperrt. In der Wohnung verschafften sich die Rettungskräfte zunächst einen Überblick über die Situation. „Es war eine Rauchentwicklung feststellbar“, bestätigte Zugführer Manuel Beermann. Zur Sicherheit unterbrach die Feuerwehr die Stromversorgung in der Wohnung und ließ die Stadtwerke sowie über die Hausverwaltung einen Elektriker alarmieren.
In der voll gesperrten Harrisleer Straße zeigten einige Verkehrsteilnehmer allerdings wenig Verständnis für die mit dem Einsatz verbundene Vollsperrung der Straße. Mehrere Autofahrer drängelten sich mit ihren Fahrzeugen über den Fußweg an den Löschfahrzeugen vorbei, um keine Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Für den Einsatzkräften sorgte diese Rücksichtslosigkeit für Unverständnis und Kopfschütteln.
Um ein Aufflammen des Brandes in der Elektroverteilung zu verhindern, blieben die Feuerwehrleute bis zum Eintreffen der Stadtwerke vor Ort. In der Wohnung selbst soll kein größerer Schaden entstanden sein. „Die Räume sind nach wie vor bewohnbar“, sagte Manuel Beermann. „Nur Strom gibt es dort nicht, bis die Ursache geklärt und behoben ist“.
Für viele Anwohner, die den Einsatz der Feuerwehr von der Straße aus beobachteten, rief der erneute Einsatz in der Harrisleer Straße schlimme Erinnerungen an die Brandkatastrophe mit zwei Toten vor sechs Wochen aus. Sie verfolgten mit versteinerten Mienen im Gesicht die Arbeiten und waren sichtlich erleichtert, dass es zu keinem schwerwiegenden Brand kam.