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50 Jahre mit Notarzt besetzte Rettungsfahrzeuge in Flensburg

Flensburg: . Bis heute wissen die Mediziner nie, was sie bei einem Einsatz erwartet - Symbolbild: Thomsen

Nach einem Notfall sind die ersten Minuten oft die kritischsten. Vor 50 Jahren sausten in Flensburg zum ersten Mal Notärzte direkt zur Unfallstelle. Bis heute wissen die Mediziner nie, was sie bei einem Einsatz erwartet.

Im November 1971 nahm der Flensburger Notarztwagen als erstes notärztlich besetztes Rettungsmittel in Schleswig- Holstein seinen Dienst auf. Es ist in Flensburg eine Erfolgsgeschichte, deren Kontinuität auf der engen Zusammenarbeit zwischen den Flensburger Kliniken und der Berufsfeuerwehr sowie auf dem individuellen Engagement aller auf diesem Fahrzeug eingesetzten Mitarbeitenden und den ärztlichen Honorarvertragspartnern beruht. Dies galt damals wie heute – trotz einer qualitativen und sehr dynamischen quantitativen Entwicklung der Anforderungen.

1971 nannte man den Notarztwagen Flensburg "Rettender Engel von Flensburg". Vorerst erfolgte eine Probephase von 6 Monaten mit einer kostenlosen Arztgestellung durch das St. Franziskus Hospital. Es entwickelte sich die "Gemeinschaft der Ärzte des Notarztwagens", die aus Ärzten die hauptamtlichen an den Flensburger Krankenhäusern arbeiteten, bestand.  Die sozialversicherungsrechtliche Entwicklung erforderten die Anpassung der Verträge, aber das weiterhin existente individuelle Gedankengut, Teil der Flensburger Rettungsdienstkette zu sein, ist elementar für die gesicherte Besetzung unserer notärztlichen Rettungsmittel. In Zeiten des Fachkräftemangels ein sehr hohes Gut.

Veränderungen wie z.B. die zusätzliche Funktion des Leitenden Notarztes für Großschadenslagen1992, die Erweiterung des Einsatzgebiets um die Kommune Bov in Dänemark 1996 oder die Umstellung von einem Notarztwagensystem auf Notarzteinsatzfahrzeug im Jahr 1999 sprechen für die kontinuierliche Entwicklung des Systems. So wurde zum 01.01.2020 ein zweites ärztlich besetztes Rettungsmittel in den Dienst genommen. Das so genannte Verlegeeinsatzfahrzeug dient der Aufgabe des ärztlich begleiteten Sekundärtransporte für die Kreise Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und der Stadt Flensburg. Zusätzlich kann es auch als Notarzteinsatzfahrzeug im Einsatzgebiet des Flensburger Rettungsdienstes genutzt werden.

Zum Beginn des Systems erwarteten die Einsatzkräfte rund ca. 1.000 Einsätze /Jahr – heute sind es rund 3.000 Einsätze/Jahr. Nicht nur die Anzahl auch die Art der Einsätze hat sich verändert. Früher wurden primär traumatologische Notfälle notärztlich versorgt. Heute werden die Einsatzdienstkräfte mit vielen internistischen Notfällen konfrontiert.

Die Fahrzeuge werden inzwischen im Rahmen einer landesweiten Ausschreibung standardisiert beschafft und ausgestattet, in der Leitstelle gibt es strukturierte Notrufabfragen und entsprechende Mitteilungen an die Einsatzdienstkräfte, von einer Ehrenamtspauschale haben wir uns zu einem adäquaten Honorar entwickelt und alle Kosten werden mit den Krankenkassenverbänden abgestimmt und von diesen refinanziert.

Bei einem Herz­infarkt, Schlag­anfall oder bei Verkehrs­unfällen muss die erste, oft lebens­rettende Versorgung der Patienten schon vor Ort und während des Transports in die Klinik erfolgen. Die Notarzteinsatz­­fahrzeuge sind mit medizinischen Geräten und Medikamenten stets leitlinienkonform ausgestattet.
Ohne den Faktor Mensch, die ärztlichen Honorarvertragspartner und die Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr Flensburg, wären diese guten organisatorischen und materiellen Komponenten jedoch inhaltsleer.



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