19.000 Euro: Geldübergabe nach Schockanruf – Polizei sucht Zeugen
| von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – Am Freitagnachmittag ist es im „Carlisle-Park“ nahe dem Flensburger Bahnhof zu einer dreisten Geldübergabe nach einem sogenannten Schockanruf gekommen. Gegen 15:20 Uhr übergab eine 59-jährige Frau einem bislang unbekannten Täter 19.000 Euro in bar – getäuscht durch eine perfide Betrugsmasche, bei der sich die Anrufer als Polizeibeamte ausgaben.
Der Geschädigten wurde am Telefon vorgespiegelt, ihre Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine drohende Haftstrafe abzuwenden, sei eine Kaution in Höhe von 90.000 Euro erforderlich. Unter dem Eindruck dieser dramatischen Falschinformation hob die Frau bei ihrer Hausbank einen Teilbetrag ab und begab sich zum vereinbarten Übergabeort im Park.
Dort erschien ein etwa 30 bis 35 Jahre alter Mann, der sich als „Gerichtsdiener“ ausgab und das Bargeld entgegennahm. Der Täter wird als sportlich, 1,80 bis 1,90 Meter groß und mit kurzen, braunen Haaren beschrieben. Zum Tatzeitpunkt trug er eine Jeanshose sowie eine dunkelblaue Jacke im Blazerstil mit feinen roten Streifen an Schultern oder Taschen.
Die Übergabe des Geldes fand unter laufendem Telefonkontakt zu den Betrügern statt – eine gängige Taktik, um das Opfer unter Kontrolle zu halten. Die Frau, die eine Jeans, ein pink-weiß gestreiftes T-Shirt und blaue Turnschuhe trug, übergab das Geld offen als Stapel. Ob der Täter anschließend zu Fuß flüchtete oder von einem Fahrzeug abgeholt wurde, ist derzeit unklar.
Laut Polizei hielten sich zur Tatzeit mehrere Personen im Park auf. Diese könnten wichtige Zeugen sein und werden nun dringend gesucht. Die Kriminalpolizei Flensburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet um Hinweise unter Tel. 0461 – 4843805 oder per E-Mail an K8.Flensburg.BKI@polizei.landsh.de.
Präventionstipps der Polizei:
Im Zusammenhang mit dem Vorfall weist die Polizeidirektion Flensburg erneut auf wichtige Verhaltensregeln bei verdächtigen Anrufen hin:
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Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen – legen Sie im Zweifel sofort auf.
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Rufen Sie im Falle eines vermeintlichen Notfalls immer selbst die Polizei über die 110 an.
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Übergeben Sie niemals Bargeld an Fremde.
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Geben Sie keine Informationen über Ihre finanziellen Verhältnisse preis.
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Prüfen Sie die Echtheit von Amtspersonen, fordern Sie Ausweise und rufen Sie bei der betreffenden Behörde zurück – aber niemals unter einer vom Anrufer genannten Nummer.
Weitere Informationen zum Schutz vor Betrugsmaschen finden Sie unter: www.polizei-beratung.de
