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Neues Seenotrettungsboot der DGzRS wurde in Schleswig auf HERWIL GÖTSCH getauft

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Schleswig - Das sogenannte Rigid Buoyancy Boat (RBB) erreicht seinen Auftrieb – wie der Name sagt – durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Fotos: Thomsen

Das neueste Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Samstag, 10. Juli 2021, in Schleswig den Namen HERWIL GÖTSCH erhalten. Die freiwilligen Seenotretter auf dem Ostsee-Meeresarm Schlei verfügen über eine speziell für ein derartiges Revier entwickelte neue Rettungseinheit: Rund neun Meter lang, 88 Zentimeter Tiefgang und 38 Knoten (ca. 70 km/h) schnell – dies sind einige der markanten technischen Daten.

Die HERWIL GÖTSCH entstand auf der finnischen Spezialwerft Arctic Airboats in enger Entwicklungszusammenarbeit mit den Seenotrettern. Sie ist die vierte Einheit der 8,9-Meter-Klasse der DGzRS. Das aus sehr robustem Polyethylen bestehende Vollkunststoffboot ist äußerst wartungsarm und verfügt über zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Seit Ende März ist es in Schleswig stationiert. Unter der internen Bezeichnung SRB 82 fuhr es bereits etwa zehn Einsätze.

Mit den Worten „Ich taufe Dich auf den Namen HERWIL GÖTSCH und wünsche Dir und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr“, taufte Sabine Schult das neue Seenotrettungsboot. Die Testamentsvollstreckerin handelte damit im Sinne des Namengebers, der die Seenotretter großzügig in seinem Nachlass bedacht hatte.

Lebenslang der Seefahrt eng verbunden

Der vor rund anderthalb Jahren verstorbene Hamburger und seine bereits vorher verstorbene Frau hatten bereits vor Jahrzehnten gemeinsam entschieden, dass eines Tages die Seenotretter den Hauptteil des Nachlasses der beiden erhalten sollen. „Ich habe Herwil Götsch vor mehr als zehn Jahren kennengelernt und weiß sehr gut um dieses Herzensanliegen. Was heute mit der Taufe geschehen ist, hätte ihn sehr glücklich gemacht“, sagte Taufpatin Sabine Schult in Schleswig.

Herwil Hermann-Wilhelm Götsch wurde 1935 in Hamburg geboren und lebte dort bis zuletzt. Der Seefahrt war der diplomierte Bauingenieur, der unter anderem 2008 für die Sanierung des Alten Elbtunnels mitverantwortlich war, Zeit seines Lebens eng verbunden. Vor allem Segelschiffe aller Größen begeisterten ihn, mit Bildern der Seefahrt umgab er sich gern.

Großzügige Zuwendung aus einem Nachlass

Die großzügige Zuwendung aus seinem Nachlass ermöglichte den Bau des neuen Seenotrettungsbootes. „Dafür sind wir außerordentlich dankbar, denn dies versetzt uns in die Lage, unsere Freiwilligen mit einem modernen Neubau auszurüsten und ihnen damit bestmögliche Aussicht auf Erfolg ihrer mitunter auch gefahrvollen Einsätze zu geben“, sagte Ingo Kramer, stellvertretender ehrenamtlicher Vorsitzer der DGzRS, anlässlich der Taufe.

Zur traditionellen Taufzeremonie der HERWIL GÖTSCH waren auch die freiwilligen Seenotretter der Nachbarstationen Maasholm, Damp und Schilksee mit den Seenotrettungsbooten HELLMUT MANTHEY, NIMANOA und GERHARD ELSNER nach Schleswig gekommen.

Geschichte der Station Schleswig

Die Stadt am Ende des Ostsee-Meeresarms Schlei gehört zu den jüngsten Stationen der Seenotretter. Die vor 156 Jahren gegründete DGzRS richtete sie 1994 ein. Rund 20 freiwillige Seenotretter um Vormann Frank Tapper engagieren sich dort ehrenamtlich.

Die Schleswiger Seenotretter sichern ein Revier, in dem sich Lage und Tiefe der Fahrwasser ständig verändern – durch den Einfluss einer stärkeren Wind- und Strömungstide und die damit verbundenen Sandverlagerungen. Auch aus diesem Grund ist die Schlei für die Schifffahrt anspruchsvoll. Das Seegebiet ist viel befahren und vor allem von Ausflugs- und Fährverkehr sowie Freizeitschifffahrt geprägt.

Die Eckdaten des neuen Seenotrettungsbootes:

  • Länge über Alles: 8,90 Meter
    • Breite über Alles: 3,10 Meter
    • Tiefgang: 0,88 Meter Tiefgang (0,65 Meter bei geklappten Motoren im Flachwasserbereich)
    • Verdrängung: 3,2 Tonnen
    • Geschwindigkeit: 38 Knoten (ca. 70 km/h)
    • Besatzung: Freiwillige
    • Antrieb: Yamaha FL200G, Yamaha F200G, je 200 PS

Das sogenannte Rigid Buoyancy Boat (RBB) erreicht seinen Auftrieb – wie der Name sagt – durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Die Manövrierfähigkeit, das Schleppverhalten und die Stabilität des Vollkunststoffbootes sind außerordentlich gut, Sog und Wellenschlag gering.

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