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Vater der Flensburger Fernwärme verstorben

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Wolfgang Prinz (links) und Helmut Schmidt (rechts) Foto: Stadtwerke Flensburg

Am Dienstag dem 31. Juli 2018 verstarb der ehemaliger Technische Direktor der Stadtwerke Flensburg, Wolfgang Prinz, im Alter von 86 Jahren. Er gilt als Flensburger Fernwärmepapst, denn ihm haben die Flensburger und die Stadtwerke es zu verdanken, dass fast 100% der Flensburger Haushalte an die umweltschonende Fernwärme angeschlossen sind. Eine der höchsten Anschlussdichten weltweit.

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Wolfgang Prinz wurde am 10. Januar 1932 in Berlin geboren, studierte an der technischen Universität Charlottenburg und arbeitete bei verschiedenen Energieversorgern bis er am 1. Juli 1967 seine Tätigkeit als technischer Direktor bei den Stadtwerken Flensburg aufnahm.

Nur mit Hilfe seines Durchsetzungsvermögens und seiner Fernwärme-Vision konnte das bundesweit einmalige Flensburger Fernwärmekonzept umgesetzt werden. Denn im Jahre 1969 als es mit der Fernwärme losging, stand es nicht gut um ein neues Flensburger Kraftwerkskonzept. Dazu Wolfgang Prinz aus einem Interview zum 40-jährigen Fernwärmejubiläum: „Als ich 1967 als Technischer Direktor bei den Stadtwerken begann, musste ich feststellen, dass das Unternehmen eine Fernwärmeversorgung Flensburgs allein schon aufgrund der topographischen Gegebenheiten definitiv ausgeschlossen hatte, dazu aber die Erweiterung einer stromwirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Dänemark durchaus anstrebte. Was man damals aber aufs Stärkste wünschte, war ein weiterer Ausbau des bestehenden Kraftwerks gerade auch im Zuge der damals notwendigen Anlagenerneuerung. Gerade ein solcher Kraftwerksausbau war aber nicht zulässig. Denn dem stand entgegen, dass ein Gesetz die Genehmigung neuer Kondensations-Kraftwerksanlagen mit einer Leistung kleiner als 300 MW untersagte. Die bis dahin größte Flensburger Kraftwerksanlage hatte aber nur 23 MW elektrische Leistung und eine neue rein elektrische Anlage mit 300 MW wäre für Flensburg viel zu groß gewesen. Das war das Dilemma!“

Hinzu kam, wie schon gesagt: Flensburg galt unter Experten bis 1970 als ungeeignet für eine Fernwärmeversorgung: Der Leitungsaufwand sei aufgrund der geographischen Lage doppelt so groß wie im Bundesdurchschnitt, das Kraftwerk liege weitab am Stadtrand, und die Förde sei ein unüberwindliches Hindernis für die Versorgung der östlich gelegenen Stadtteile, hieß es.

Wolfgang Prinz hat sich davon aber nicht abhalten lassen und fand sowohl für die gesetzlichen Restriktionen als auch für die geografischen Rahmenbedingungen Lösungen. Durch die gemeinsame Produktion von Strom und Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung konnte die damalige Mindestkraftwerksgröße von 300 MW überschritten und die Genehmigung für den Kraftwerksneubau eingeholt werden. Durch ein technisches Konzept, welches Wolfgang Prinz mit Hilfe von kompetenten Planungsbüros u.a. aus Skandinavien entwickelte, konnten die geografischen Probleme überwunden werden.

Am 18. September 1969 war´s dann soweit: Mit einem Provisorium auf Basis von mobilen Heizzentralen startete die Flensburger Fernwärmeversorgung. Wegen der 29 Meter hohen Schornsteine dieser Heizzentralen, damals »Riesenstricknadeln« genannt, bangten die Flensburger um ihren ungestörten Fernseh-Empfang. Eine Sorge, die sich sofort in Luft auflöste.

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Bereits im nächsten Jahr 1970 war Baubeginn für die erste Fernwärmeheizleitung ab Kraftwerk, wo wiederum ein Jahr später die erste KWK-Heizkraftanlage in Betrieb genommen werden konnte. Weitere vier Jahre später waren bereits 50 % der Flensburger Haushalte an das stetig wachsende Fernwärmenetz angeschlossen. Bis 1978 wurden 70 % abgedeckt, seit 1985 liegt die Versorgungsquote konstant bei 98 %. Auch Nachbargemeinden wie Glücksburg, Harrislee, Wees und das dänische Padborg profitieren von der umweltfreundlich produzierten Fernwärme.

Von dem bundesweit einmaligen »Flensburger Energiekonzept« zeigte sich 1981 auch der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt schwer beeindruckt, der extra zu einem Besuch ins Kraftwerk an der Flensburger Förde kam.

Bis heute haben die Stadtwerke ihr Kraftwerk ständig modernisiert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Letzte Neuerung war der Bau einer modernen Gas- und Dampfturbinenanlage, die 40% weniger CO2 emittiert und im Jahr 2016 in Betrieb genommen wurde.

Maik Render, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg bedauert den Tod des Visionärs: „Wolfgang Prinz war ein großer Visionär, der seine Visionen auch gegen Widerstände durchgesetzt hat. Im Prinzip hat er mit seinem Konzept die heute überall geforderte Sektorenkopplung schon vor fast 50 Jahren vorweggenommen und umgesetzt. Wir profitieren heute alle von seiner Vision der umweltschonenden gemeinsamen und effektiven Produktion von Fernwärme und Strom für eine ganze Region.“

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Wolfgang Prinz wurde am 10. Januar 1932 in Berlin geboren, studierte an der technischen Universität Charlottenburg und arbeitete bei verschiedenen Energieversorgern bis er am 1. Juli 1967 seine Tätigkeit als technischer Direktor bei den Stadtwerken Flensburg aufnahm.

Nur mit Hilfe seines Durchsetzungsvermögens und seiner Fernwärme-Vision konnte das bundesweit einmalige Flensburger Fernwärmekonzept umgesetzt werden. Denn im Jahre 1969 als es mit der Fernwärme losging, stand es nicht gut um ein neues Flensburger Kraftwerkskonzept. Dazu Wolfgang Prinz aus einem Interview zum 40-jährigen Fernwärmejubiläum: „Als ich 1967 als Technischer Direktor bei den Stadtwerken begann, musste ich feststellen, dass das Unternehmen eine Fernwärmeversorgung Flensburgs allein schon aufgrund der topographischen Gegebenheiten definitiv ausgeschlossen hatte, dazu aber die Erweiterung einer stromwirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Dänemark durchaus anstrebte. Was man damals aber aufs Stärkste wünschte, war ein weiterer Ausbau des bestehenden Kraftwerks gerade auch im Zuge der damals notwendigen Anlagenerneuerung. Gerade ein solcher Kraftwerksausbau war aber nicht zulässig. Denn dem stand entgegen, dass ein Gesetz die Genehmigung neuer Kondensations-Kraftwerksanlagen mit einer Leistung kleiner als 300 MW untersagte. Die bis dahin größte Flensburger Kraftwerksanlage hatte aber nur 23 MW elektrische Leistung und eine neue rein elektrische Anlage mit 300 MW wäre für Flensburg viel zu groß gewesen. Das war das Dilemma!“

Hinzu kam, wie schon gesagt: Flensburg galt unter Experten bis 1970 als ungeeignet für eine Fernwärmeversorgung: Der Leitungsaufwand sei aufgrund der geographischen Lage doppelt so groß wie im Bundesdurchschnitt, das Kraftwerk liege weitab am Stadtrand, und die Förde sei ein unüberwindliches Hindernis für die Versorgung der östlich gelegenen Stadtteile, hieß es.

Wolfgang Prinz hat sich davon aber nicht abhalten lassen und fand sowohl für die gesetzlichen Restriktionen als auch für die geografischen Rahmenbedingungen Lösungen. Durch die gemeinsame Produktion von Strom und Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung konnte die damalige Mindestkraftwerksgröße von 300 MW überschritten und die Genehmigung für den Kraftwerksneubau eingeholt werden. Durch ein technisches Konzept, welches Wolfgang Prinz mit Hilfe von kompetenten Planungsbüros u.a. aus Skandinavien entwickelte, konnten die geografischen Probleme überwunden werden.

Am 18. September 1969 war´s dann soweit: Mit einem Provisorium auf Basis von mobilen Heizzentralen startete die Flensburger Fernwärmeversorgung. Wegen der 29 Meter hohen Schornsteine dieser Heizzentralen, damals »Riesenstricknadeln« genannt, bangten die Flensburger um ihren ungestörten Fernseh-Empfang. Eine Sorge, die sich sofort in Luft auflöste.

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Bereits im nächsten Jahr 1970 war Baubeginn für die erste Fernwärmeheizleitung ab Kraftwerk, wo wiederum ein Jahr später die erste KWK-Heizkraftanlage in Betrieb genommen werden konnte. Weitere vier Jahre später waren bereits 50 % der Flensburger Haushalte an das stetig wachsende Fernwärmenetz angeschlossen. Bis 1978 wurden 70 % abgedeckt, seit 1985 liegt die Versorgungsquote konstant bei 98 %. Auch Nachbargemeinden wie Glücksburg, Harrislee, Wees und das dänische Padborg profitieren von der umweltfreundlich produzierten Fernwärme.

Von dem bundesweit einmaligen »Flensburger Energiekonzept« zeigte sich 1981 auch der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt schwer beeindruckt, der extra zu einem Besuch ins Kraftwerk an der Flensburger Förde kam.

Bis heute haben die Stadtwerke ihr Kraftwerk ständig modernisiert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Letzte Neuerung war der Bau einer modernen Gas- und Dampfturbinenanlage, die 40% weniger CO2 emittiert und im Jahr 2016 in Betrieb genommen wurde.

Maik Render, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg bedauert den Tod des Visionärs: „Wolfgang Prinz war ein großer Visionär, der seine Visionen auch gegen Widerstände durchgesetzt hat. Im Prinzip hat er mit seinem Konzept die heute überall geforderte Sektorenkopplung schon vor fast 50 Jahren vorweggenommen und umgesetzt. Wir profitieren heute alle von seiner Vision der umweltschonenden gemeinsamen und effektiven Produktion von Fernwärme und Strom für eine ganze Region.“

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